Novizen aus der Provinz

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Der Titel spielt auf eine legendäre Satireshow an. Doch AVM, die Marke aus Malsch, macht Ernst mit Kompakt-HiFi, das urbane Eliten aufhorchen lässt. Der AS 30.3 ist ein Ohrenschmaus aus regionalem Anbau für Klanggourmets. Stefan Schickedanz

CHROME VISION: Für 600 Euro Aufpreis bekommt man den AS 30.3 auch mit Chromefront und -knöpfen.

Es ist wirklich bemerkenswert, was eine kleine, feine Manufaktur aus dem badischen Örtchen Malsch alles auf die Beine stellt. Das umfangreiche Programm reicht von Vollverstärkern über Vorverstärker und Endstufen bis hin zu CD-Playern und Audiostreamern. Dabei sorgen schon allein die durchaus angemessenen, aber beileibe nicht für jeden Audiophilen erschwinglichen Preise für überschaubare Stückzahlen im Vergleich zu den HiFi-Giganten aus Fernost. Dass AVM Audio überhaupt ein derart umfangreiches Programm vorweisen kann und das Ganze am Ende auch noch bezahlbar bleibt, liegt an einer sehr klaren, konsequenten Strategie: Die Audiokomponenten aus Baden-Württemberg sind modular aufgebaut.

So brauchte AVM beim AS 30.3 das Rad nicht noch mal neu zu erfinden. Die Entwickler nutzten ihren smarten Baukasten und bedienten sich beim CS 30.3, einem – man möge den trivialen Ausdruck verzeihen – CD-Receiver, und ersetzten sein Disc-Laufwerk durch ein Streamingmodul. Dadurch sinkt der Preis um 400 Euro von 3990 auf 3590 Euro während zugleich die Begehrlichkeit außerhalb eines harten Kerns verbleibender CD-Besitzer um ein Vielfaches steigt.

Damit die Sepekulationen nicht überborden, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen: Der Verstärkerteil des AS 30.3 stammt nicht aus dem bereits in AUDIO 12/2020 getesteten Amp A 30.3 und dessen Class-A/B-Stereo-Ausgangsstufe. Der als Basis dienende CS 30.3 nutzte nämlich eine Class-D-Endverstärkerstufe, was viel Leistung bei wenig Stromverbrauch und entsprechend geringer Wärmeentwicklung verheißt. Diese zeitgemäße Grundlage haben die AVM-Entwickler mit ihrer aus zahlreichen Streamingkomponenten des Hauses bekannten X-Stream-Engine kombiniert. Und schon war das Programm um ein modernes All-in-one-System mit audiophilem Anspruch bereichert.

Da kommt noch was

In den Startlöchern steht außerdem der PAS 30.3 – eine Kombination aus Streamer und Vorstufe. Und es wird überdies einen reinen Media-Player MP 30.3 geben. Natürlich exisitiert auch noch eine Verwandschaftslinie zum Jubiläumsverstärker A 30 aus dem Jahr 2016, der wiederum auf dem legendären Vollverstärker AVM A2 aufbaute und zu einigen Derivaten führte. Letztlic