600er-Yamaha mit viel Dampf

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Manch einer mag sich bei der 600er-Klasse an Yamaha-Bikes erinnert fühlen. Doch auch mit dem neuen R-N600A kann man ganz schön aufdrehen. Dank MusicCast jagt er Musik auch zeitgleich in andere Räume. Ein heißes Gerät? Stefan Schickedanz

Es gab Zeiten, da verband man bei gewissen Zahlen in Zusammenhang mit dem Namen Yamaha zumindest in Kreisen des Autors machohafte Motorräder. So galt es in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts als Männlichkeitsbeweis, wenn man eine XT-500 oder SR-500 mit ihren großvolumigen Einzylindern mit einem Tritt auf den Kickstarter anlassen konnte und sich auch nicht durch den Rückschlag des Hebels am Bein verletzte.

40 Jahre später verzweifeln selbst alte Haudegen, die diese Übung seinerzeit mit Leichtigkeit erledigten, mitunter über die Tücken aktueller Technik. Kein Wunder, hat doch die Mikroelektronik die berechenbare Mechanik weitgehend aus allen Lebensbereichen verdrängt. Receiver, mögen sie auch noch so nostalgisch wirken wie der R-N600A, der vom Styling aus den 70ern oder 80ern stammen könnte, bieten inzwischen eine Flut digitaler Gadgets von Webradio über Streaming und sind in der Regel auch für Multiroom-Betrieb ausgelegt. Wie gut, dass Yamaha mit MusicCast ein über lange Jahre gereiftes Verfahren zum Musikhören im ganzen Haus oder der ganzen Wohnung vorweisen kann. Man kann damit sogar den Klang diverser Yamaha-Pianos im ganzen Heimnetzwerk verteilen. Und vor allem kann man es stressfrei mit der kostenlosen MusicCast-App für iOS oder Android in Betrieb nehmen.

Die Inbetriebnahme gelingt besonders bequem, wenn man ein Ethernet-Kabel in die LAN-Buchse einführt. Wer keine Lust auf Kabelsalat hat, kann aber auch den R-N600A via WLAN drahtlos ins Netzwerk einbinden. Die Antenne auf der Rückseite dient aber nicht nur dem WLAN-Empfang. Sie wird auch von der Bluetooth-Schnittstelle genutzt. Mit ihr lassen sich schnell und einfach Audiodaten vom Smart-Device zur Anlage senden. Apple-User dürfen sich dabei über die Unterstützung des AAC-Codecs freuen. Android-Nutzer müssen mit dem Standard-Codec SBC Vorlieb nehmen, denn der Receiver unterstützt kein aptX.

Apple-Aficionados dürfen sich gleich doppelt freuen, denn der R-N600A gestattet die Audioübertragung über Air-Play 2. Chromecast wird von dem Receiver nicht unterstützt. An Streamingdiensten herrscht aber kein Mangel. Die Liste umfasst Spotify, Amazon Music, Deezer, Tidal, Napster, Pandora, SiriusXM und Qobuz.

Old School

Auf der Rückseite lassen sich zudem eine ganze Reihe analoger und digitaler Quellen