Stille ist stärker als Sturm

7 min lesen

Handfeste, nachvollziehbare Technik ohne Voodoo. Einleuchtende Lösungen. Solide wie ein Fels. Schnell und einfach justierbar. Beeindruckender Lieferumfang bis hin zu hochwertigen Werkzeugsätzen. Keine Fragen mehr, Euer Ehren. Roland Kraft

Test & Technik Plattenspieler ohne System

Plaudern wir mal ein wenig aus dem Nähkästchen. Wer beim Testen jahrzehntelang mit Plattenspielern aller Art und aus aller Herren Länder zu tun hatte, sammelt nicht nur Erfahrungen, sondern auch Einsichten. Und manchmal Vorurteile. Natürlich geht es wie bei allen Produkten auch hier um Preis und Leistung, um Kalkulation, Material- und Personalkosten, um Know-how, um Modetrends und um Kundenwünsche.

Und es geht, das ist einfach nicht wegzuleugnen, auch um (technische) Ideologie, um manchmal verbohrte Konstrukteure, um Irrwege oder, viel schlimmer, um Designs, die ausschließlich dazu da sind, Betrachter zu beeindrucken. Will heißen: Nicht alle chromund goldbeladenen Metallgebirge machen technisch oder gar klanglich Sinn, und nicht jeder bis auf ein gerade noch funktionales Holzbrett mit Motor abgespeckter Billigplattendreher tut bei genauerem Hinhören auch das, was er soll. Unvergesslich blieben uns da etwa die Philosophie vom schwachen Motor (Hochlaufzeit zwei Minuten), der Stringantrieb (0,05-Millimeter-Nylonfaden, vier Meter lang) oder in kriechfreudigem Silikon gelagerte Tonarme, die ihren Spurfehlwinkel als Funktion der Raumtemperatur selbst einstellen. Und wenn man dann meint, man hätte schon alles gesehen, lässt ein audio-beseelter Sozialpädagoge einen 10-Kilogramm-Plattenteller mit einer Achse rotieren, die dünner ist als ein Bleistift. Oh, Entschuldigung. Wir schalten jetzt wieder von Ironie auf Altersmilde um.

Für Plattenspieler gelten die Gesetze der Mechanik. Es geht um Maschinenbau. Um Präzision. Und um Unerschütterlichkeit. Einen guten Plattenspieler darf nichts aus der Ruhe bringen. Er soll nicht vibrieren, schon gar nicht wackeln und den Teller mit absolut gleichbleibender Drehzahl bewegen. Er soll also still sein, am besten totenstill. Und er soll von Laien aufgestellt werden können. Und er muss, das wird gern übersehen, seinen Transport unbeschädigt überstehen. Und ja, er sollte sogar einen HiFi-Händler und die Tester eines HiFi-Magazins überleben ... Gar nicht so einfach, nicht wahr? Und man sieht tatsächlich immer noch gut gemeinte Versuche, an denen aber auch alles falsch ist, den simpelsten mechanischen Gesetzen widersprechend.

Es geht auch anders

Diese zugegeben lange