Beim Teutates!

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Wir befinden uns im Jahre 2023 n. Chr. Ganz Hifidelien hört mit kleinen, drahtlosen Lautsprechern Musik. Ganz Hifidelien? Nein! Eine mit unbeugsamen Ohren bestückte Firma hört nicht auf, Boxen wie Hinkelsteine zu bauen ...

Alexander Rose-Fehling

Test & Technik Standboxen

Corinium Dobunnorum, was sich liest, als hätte die Schlusskorrektur Blindtext stehen lassen, ist die römische Bezeichnung für die Stadt Cirencester in den englischen Cotswolds. Dies ist die Heimatstadt von Acoustic Energy, und sie war über 25 Jahre lang ein wichtiger Außenposten im römischen Großbritannien. Da lag es nahe, den neuen und bisher teuersten und anspruchsvollsten Lautsprecher des Hauses mit diesem Namen zu versehen.

Mit 4 000 Euro Paarpreis war bisher der AE520 der teuerste Lautsprecher der Engländer. Nun rufen sie für die Corinium 7 000 Euro auf. Und wer die Box nicht in Schwarz, Weiß oder Tectona (Teak) haben will, kann sie gegen 1 000 Euro Aufpreis im schicken Racing-Green kaufen. Eine Stange Geld, die aber nicht unangemessen erscheint, wenn man die Box auspackt und an ihren Arbeitsplatz stellt. Ganze 40 Kilogramm bringt jeder Kanal auf die Waage, das Gehäuse macht einen akustisch ziemlich idealen Eindruck. Kein Wunder, dass Chefdesigner Mat Spandl mit großem Stolz Rede und Antwort steht.

Drei Jahre Entwicklung

Drei Jahre stecken in der Entwicklung der neuen AE-Boxen. Das Ziel formulierte man so: dynamische, live klingende und musikalisch fesselnde Lautsprecher entwickeln. Sie sollten aus hochwertigen Komponenten bestehen und in der Lage sein, auch große Räume zu beschallen.

Klar war auch, dass das Gehäuse hochwertig genug sein muss, um dem hohen Anspruch zu entsprehen. Die 40 Kilogramm pro Box kommen durch ein „Hybrid-Resonance-Suppression-Composite-Gehäuse“ (RSC) zustande. Die Wände haben eine Mindeststärke von 22 Millimetern und sind an wichtigen Stellen sogar 45 Millimeter stark. Das gesamte Gehäuse ist um vier Grad nach hinten geneigt, um das Zeitverhalten zu optimieren – so kommen alle Schallereignisse von Hochtöner, Mitteltöner und Bässen zeitgleich am Ohr an, wichtig für Timing und Ortung. Wichtig für den Klang ist aber nicht nur, dass die Wände stabil sind, sondern im Idealfall sind sie auch geschwungen, um stehende Wellen im Inneren zu unterbinden und die klanglich vorteilhafte Schallbeugung gerundeter Kanten zu nutzen. Die gebogenen Seitenwände werden von einem schmalen Rücken und 50 Millimeter dicken Deckel- und Bodenplatten fixiert. Eine Besonderheit stellt die Front dar. Bei ihr handelt e