Retro-Trio mit Charme und Pfiff

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JBL besinnt sich auf seine HiFi-Geschichte aus den 1960er-Jahren. Die Classic-Serie bringt optischen Retro-Charme ins Wohnzimmer, doch innen finden sich modernste Techniken und pfiffige Features.

Christian Möller

Test & Technik Komplettsysteme ohne Boxen

Moderne Technik muss nicht immer gleich futuristisch aussehen. Die wohnliche Optik der 60er- und 70er-Jahre bietet ebenfalls das gewisse Etwas. Viele HiFi-Fans – darunter auch ich – blicken teilweise wehmütig auf diese Zeit zurück, als Innovationen gefühlt im Monatstakt das Licht der HiFi-Welt erblickten. Bei Harman, Mutterkonzern der Marke JBL, hat man das erkannt, und nach langer Wartezeit kommt nun endlich die JBL-Classic-Serie in den Handel.

Der Name verrät es schon, hier geht es optisch nach dem Retro-Verfahren zur Sache. Vorlage war der SA600 von James Bullough Lansing (JBL) aus den 60er-Jahren, und die Classic-Serie ist durchaus als eine Art Reminiszenz an den US-amerikanischen JBL-Gründer zu verstehen.

Wichtigstes Retro-Element: die Seitenpaneele in Holzoptik. Ist das tatsächlich echtes Holz? Der Hersteller behauptet, es sei zehn Millimeter starkes, massives Walnussholz, ein genauer Blick bestätigt das. Jedes Seitenteil zeigt eine individuelle Maserung, die sich an den Kanten fortsetzt. So etwas erreicht man nur sehr schwer mit einer furnierter Spanplatte. Diese Seitenoptik ist viel zu schade dafür, sie in einem Rack zu verstecken. Darum mein Tipp: Stellen Sie die Komponenten gut sichtbar auf ein Sideboard, und genießen Sie den Anblick immer wieder aufs Neue. Freude garantiert!

JBL sieht insgesamt fünf Komponenten für die Classic-Serie vor, darunter einen Plattenspieler mit der Bezeichnung TT350 Classic. Den gibt es aber derzeit noch nicht, er kommt leider erst im Laufe des Jahres 2024 in den Handel.

Wir bekommen den Vollverstärker SA550, den CD-Player CD350 und den Netzwerk-Player MP350. Der bereits angekündigte Netzwerk-Receiver SA750 lässt ebenfalls noch auf sich warten.

Die Front aller Classic-Geräte erstrahlt in gebürstetem Aluminium und beherbergt große, solide Bedienelemente. Eine Ausnahme macht der Netzwerk-Player MP350, der vorne gar keine Bedienelemente hat. Nicht einmal einen Einschalter (abgesehen vom Primärschalter an der Rückseite). Man steuert ihn – ganz modern – meist per Smartphone-App. So weit geht der Retro-Gedanke dann doch nicht.

Dennoch gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel das leuchtende Ausrufezeichen an der linken Seite. Auch das ist eine Anle