Kann laut und leise

5 min lesen

Ein Gehäuse der Luxusklasse, drei Wege, vier Treiber pro Kanal und 32 Kilogramm Gewicht: Die knapp einen Meter hohe Quad Revela 2 macht optisch mächtig was her. Und noch dazu klingt sie auch mächtig. Alexander Rose-Fehling

Vor sieben Jahren, 2016, erschien zuletzt ein neuer Lautsprecher des britischen Traditionsherstellers Quad. Was nicht heißt, dass man dort so lange untätig gewesen wäre. Peter Comeau, Entwickler-Ikone und „Director of Acoustics“ bei Quad, hat vier Jahre an den beiden Revela Lautsprechern gearbeitet. Nun sind sie fertig.

Neben der hier vorgestellten Standbox Revela 2 gibt es noch eine Kompakte mit passendem optionalem Ständer. Sie hört auf den Namen Revela 1 und kostet mit 2.000 Euro pro Paar genau halb so viel wie die Revela 2.

Ahnenreihe

Peter Comeau hat in den letzten Jahren einige erstaunliche Lautsprecher entwickelt, darunter die beiden hervorragenden großen Kompakten Mission 770 (4.500 Euro, AUDIO 7/22 + stereoplay 8/22) und Mission 700 (1.500 Euro, stereoplay 1/23). Daneben stammt auch die mächtige Wharfedale Dovedole (AUDIO 9/23) von ihm, kurz: Der Mann ist der Speaker-Mastermind der IAG. Mit den Quad Revelas möchte der Brite nun den Quad-Leitspruch „The Closest Approach To The Original Sound“ mit Leben füllen. Also eine Annäherung an den Originalklang. Dafür benötigt man gute Treiber, gute Weichenbauteile, ein erstklassiges Gehäuse und gute Ohren.

Beginnen wir mit dem Hochtöner, dem wohl spannendsten Treiber der beiden Revelas. Der True-Ribbon, also „Echtes Bändchen“ genannte Treiber ist genau das: ein Bändchenhochtöner. Es handelt sich also um eine Aluminiumfolie, die in einem starken Magnetfeld untergebracht ist und über ihre gesamte Fläche schwingt, wenn Strom fließt, also ein Musiksignal anliegt. Das True Ribbon besteht in ähnlicher Form bereits seit 70 Jahren, hat aber zahlreiche Entwicklungsschritte vollzogen. Insbesondere in den letzten vier Jahren steckten Comeau und sein Team viel Arbeit in die Abstimmung und Verbesserung des Hochtöners. Der größte Vorteil dieser eher kostspieligen Technik: Die Masse des 27 × 60 Millimeter großen Treibers beträgt etwa ein Zehntel der eines Kalottenhochtöners. Das sollte theoretisch zu einer besonders hohen und sauberen Auflösung führen. Quad verspricht darüber hinaus Sanftheit und Durchhörbarkeit, also klassisch audiophile Tugenden.

Papier und Kunstfasern

Nicht weniger Aufwand floss in die Mittel- und Tieftöner (1 × 15 cm, 2 × 16,5 cm), deren Membranen hier aus demselben Material gefertigt werde