Im Linnenberg-Kosmos

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Der Weg in den Linnenberg-Kosmos ist kein leichter. Um in diese Klangraketen einzusteigen, sind Investitionen notwendig, die selbst hartgesottenen Highendern Respekt abnötigen. Eine neue Aufstiegsstufe namens Bizet soll das ändern. Roland Kraft

Um ganz genau zu sein: Der Newcomer heißt Bizet 2. Mit einer hochgestellten Zwei, wohlgemerkt, also sozusagen Bizet im Quadrat. Was daran liegen mag, dass Ivo Linnenberg schon einmal einen Phonoverstärker namens Bizet im Programm hatte.

Der für den europäischen Markt gebaute Nachfolger rangiert nun in einem Preissegment, das für den seit 1994 tätigen deutschen Hersteller von „ ... fine purist high-end-components“ wohl ein Friedensangebot darstellt. Immerhin sind für die anderen im Herstellerportfolio befindlichen Gerätschaften fünfstellige Summen zu berappen. Der Bizet ist dagegen bei 3600 Euro angesiedelt und gehört damit zu einem ganz anderen Marktsegment, das in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis erfahrungsgemäß eines der Interessantesten überhaupt ist. Warum? Weil kein Audioentwickler gern „abspeckt“. Sondern seinen Erfahrungsschatz und seinen Vorrat an feinen Bauteilen (die heutzutage früh in großen Stückzahlen disponiert werden müssen) immer mit einfließen lässt, soweit es irgend möglich ist.

In den „kleineren“ Komponenten eines Herstellers, der wirklich noch selbst konstruiert und selbst fertigt, stecken deshalb immer auch die „Gene“ der Topgeräte. Und meist auch ein höchst überraschender Prozentsatz des Klangs jener Boliden. Salopp formuliert: Die Kleinen sind für den Käufer häufig das bessere Klanggeschäft.

Breit, aber nicht tief

Mit 43 Zentimetern Breite, aber nur rund 13 Zentimetern Tiefe kommt der Bizet in einem kaum sonst irgendwo anzutreffenden Format daher. Ivo Linnenberg betont, er möge keine leeren Gehäuse, und eine Phonostufe sei nun mal kein Endverstärker. Doch die schiere Breite ermöglicht viel Platz für Anschlüsse; mit gleich zwei Paaren MC-Buchsen und einem MM-Eingang zeigt der Bizet, dass er für Kunden gedacht ist, die mehr als einen Tonarm auf dem Laufwerk montiert haben oder gleich mehrere Plattenspieler besitzen.

Unmittelbar bei den unsymmetrischen Phonobuchsen sind auch Kippschalter für Impedanz und Kapazitätseinstellung platziert. Von den oft üblichen Dip-Schaltern oder gar Steckbrücken hält der Designer wenig; sie würden, so Ivo Linnenberg, von Kunden schon mal völlig falsch eingestellt. Die Kippschalter böten da mehr Sicherheit und säßen, mit guten Kontakten ausgestattet, direkt am Phonoein