Für immer und ewig

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Der brandneue Luxman PD-191A verbindet die Robustheit von Studioequipment mit audiophiler Rafinesse und Eleganz. Ein Plattenspieler auch für kommende Generationen? Bernd Theiss

High-End-Plattenspieler haben eine Ausstrahlung, die mit der von mechanischen Uhren vergleichbar ist. Es sind geniale Konstruktionen von erlesener mechanischer Präzision, für die sich für die Schöpfungskraft der Designer empfängliche Menschen immer wieder begeistern können.

So sorgte auch der PD-191A allein mit seiner Präsenz für Gänsehaut beim Tester. Für 12 990 Euro kombiniert der Luxman archetypisches Design und massiven Metallbau mit der Haptik einer Profikamera zu einer Ikone der Vinyl-Wiedergabe. Die Drehknöpfe und Schalter sind ein taktiler Genuss. Den aus dem Vollen gedrehten Plattenteller mit zwei einschraubbaren Griffen vorsichtig auf das Lager zu heben, erfüllt mit Ehrfurcht, und die Tonarmjustage gelingt dank ruckelfrei laufender Verbindungen ganz leicht. Doch äußere Anmutung ist natürlich nichts, wenn die inneren Werte und der Klang nicht stimmen.

Beim Motor, der im Kasten auf der nächsten Seite genauer beschrieben ist, schöpft Luxman aus einer Tradition, die nie allein dem Riementrieb verpflichtet war. Der ruhige Motor und die Trägheit des 5,2 Kilogramm schweren, 35 Millimeter hohen Plattentellers ermöglichen es beim PD-191A, auf die sonst häufig lose Kopplung eines dünnen und damit elastischen Gummiriemens zu verzichten. Neben der Elastizität bewirkt auch Schlupf, das Durchrutschen des Riemens bei schnellen Drehzahländerungen, dass bei vielen Riementrieblern das Ruckeln des Motors vom Plattenteller abgeschwächt wird. Auf solche Maßnahmen

Das beste zweier Welten

Während in den meisten Riementrieblern Synchronmotoren den Plattenteller antreiben – das sind Wechselstromantriebe, bei denen die Ansteuerfrequenz die Drehzahl bestimmt – arbeitet im Luxman PD-191A ein bürstenloser Gleichstrommotor. Diese finden üblicherweise in Direktantrieben Anwendung, denn sie lassen sich für extreme Laufruhe konstruieren, was wichtig ist, wenn kein Riemen das Motorruckeln vom Plattenteller entkoppelt.

Auf der Motorachse von bürstenlosen Motoren sitzen zum Steuern der Spulen keine Umschalt-Schleifkontakte, Bürsten genannt, die durch abwechselnde magnetische Abstoßung und Anziehung von Permanentmagneten die Motorkraft erzeugen. Stattdessen übernimmt eine elektronische Ansteuerung diese Kommutierung. Diese arbeitet, auch das ein Merkmal vieler Direktantriebe, mit einer PID-Regelung. Diese gleicht starke Ab