SPIEL MIT MIR – GIB’ MIR DEN KICK!

4 min lesen

Klipsch kann den gewaltigen Aufbau, aber auch die günstige Mittelklasse. Die RP-Serie schiebt das Klangerlebnis nach oben und den Preis nach unten. Bei einer tollen Präsenz – hier spielen die US-Amerikaner ihr Know-how bei der hauseigenen Hornkonstruktion aus.

■ Von Andreas Günther

Lautsprecher › STANDBOXEN

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL: Vor der Metallkalotte liegt eine runde Hornkonstruktion, die sich dann zu einem Quadrat weitet – Klipsch nennt es das „Tractrix“-Horn.

Wie kaum eine andere Company hat Klipsch die Faszination seiner spannenden Geschichte in die Neuzeit gebracht. Erst kürzlich, in unserer Ausgabe 07/23 sind wir den Verführungen der kleinen Kompaktbox RP-500M II erlegen. Mit einem klaren „überragend“ für das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das ist ein Lob, das wir nicht leichtsinnig verteilen und das nur wenigen Lautsprechern zuteil wird.

Klipsch versteht es, mit der RP-Serie den Trend zum immer teureren High End zu brechen. Die beiden Buchstaben stehen für „Reference Premiere“. Die „II“ sagt uns, dass hier eine bestehende Box nicht revolutioniert, sondern fein überarbeitet wurde. Die Chassis für Bässe und Mitten wurden neu konstruiert, mit einer ebenfalls neuen, erstaunlich groß geratenen Schwingspule im Hintergrund. Die Ingenieure haben zudem umfassend neu abgestimmt und das Gehäuse effektiver versteift. Unverrückbar in der Klipsch-Philosophie: eine Hornkonstruktion rund um den Hochtöner. Im Zentrum agiert eine Titankalotte. Die sendet ihre Energie zuerst in eine Rundung aus eher hartem Kunststoff, dann puffert ein massiver Kupferring den Übergang zu weicherem Kunststoff, der aus der runden Form mit fließendem Übergang ein Viereck erschafft. Klipsch nennt es Tractrix Horn, das ist der Markenkern der RP-Serie. Jeder Firmenlenker, jeder Manager, jeder Controller würde nun den Befehl erteilen, dass diese Konstruktion in Serie geht und bei kleinen Kosten in vielen Modellen multipliziert wird. Nicht so bei Klipsch. Die Ingenieure passen die Tractrix-Architektur individuell an jede Bauform an. Die kleine RP-500M II hat also nicht den gleichen Hochtöneraufbau wie die hier vorgestellte RP-6000F II.

MAXIMAL WOHNRAUMTAUGLICH

Die RP-6000F II liegt genau in der Mitte der verfügbaren Standboxen der Serie. Es geht kleiner, aber auch einen Schritt größer. Was uns an der 6000er so fasziniert, ist ihre Wohnraumtauglichkeit. Mit 22 Kilogramm sind die US-Amerikaner recht leicht unterwegs, doch mit einem Meter in der Bauhöhe erwachsen. Der günstige Preis ist nur realisierbar, wenn an manchen Stellen abgespeckt wird. Die aber nie