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Der Technics SU-GX70 ist eine klassische Schaltzentrale mit modernen Zutaten, etwa einem Digitalverstärker und einem Schaltnetzteil mit erhöhter Schaltfrequenz. Die grandiose Ausstattung verblüfft – der Klang auch?

■ Von Alexander Rose-Fehling und Christian Möller

Verstärker › KOMPLETTSYSTEME OHNE BOXEN

SCHICK UND ELEGANT: Der Technics SU-GX70 überzeugt durch eine Top-Verarbeitung und optisch sowie haptisch gelungene Bedienelemente. Man bekommt ihn in Silber oder Schwarz.

Auf einen flüchtigen Blick erinnert der SU-GX70 an den Streamingverstärker SU-G30 aus dem Jahre 2016. Die Verarbeitung ist nicht ganz so tresormäßig, aber in Sachen Funktionsumfang sind die beiden Geräte ähnlich ausgestattet. Da der SU-G30 nicht mehr hergestellt wird, ist es umso erfreulicher, dass die Japaner ihr Verstärkersortiment im „unteren“ Bereich erweitern. Der Preis ist umso erfreulicher, als das Gerät eine umfangreiche Ausstattung bietet. Anschlussseitig etwa drei Analogeingänge, darunter auch Phono-MM.

Für Zuspieler, die auf digitale Datenströme setzen, stehen vier Eingänge bereit: zwei optische, ein elektrischer und ein USB-B-Eingang für einen PC. Man könnte aber auch noch den USB-A-Eingang für USB-Speichermedien auf der Front dazuzählen. Und streng genommen auch den HDMI-Eingang (ARC), der erste an einem Technics-Verstärker.

HMDI FÜR ARC

Technics gehört zum Mutterkonzern Panasonic, und der ist ein ziemlich großer Player bei Fernsehern und Bluray-Spielern. Außerdem war Panasonic Teil des HDMI-Konsortiums, das den HDMI-Standard festgelegt hat. Und zu dem gehört nun mal, dass beim Audio Return Channel nicht – wie man meinen könnte – ausschließlich Audiosignale übertragen werden, obwohl man eigentlich nur den Ton wiedergibt. Der Standard schreibt vielmehr vor, dass auch ein Videosignal übertragen wird. Darunter leidet aber der Klang, sodass man sich bei Technics überlegt hat, wie man den Standard erfüllen kann, ohne eine Klangverschlechterung hinnehmen zu müssen. So kam man auf die Idee, die Bits des Videosignals auf null zu setzen. Die einzelnen Bits sind, was ihren Informationsgehalt angeht, ausgeschaltet und stören die Audiosignalreinheit nicht mehr.

Auch an anderer Stelle wollen die Ingenieure Einflussnahme unterbinden: Lautsprecher, die Musik wiedergeben, stellen eine sich ständig ändernde Last dar, da die Widerstände frequenzabhängig sind. Damit die Impedanz den Klang möglichst wenig beeinflusst, setzt Technics auf die sogenannte Load Adaptive Phase Calibration (LAPC). Sie soll sowohl den Frequenzgang als auch die Phase verbessern. Startet man die recht laute Messpro