EIN EIGENES KONZEPT

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Sony mischt beim Thema 3D-Audio kräftig mit und hat mit 360 Reality Audio sogar ein eigenes objektbasiertes Audioformat in petto. Nun gibt es den passenden AV-Recevier.

■ Von Klaus Laumann

Es war eine etwas längere Findungsphase notwendig, doch dann hatte Sony das Trendthema 3D-Audio nicht nur auf dem Schirm, sondern in der Prioritätenliste ganz oben. Als einer der wenigen Protagonisten in diesem Feld haben die Japaner sowohl den Mut als auch das Know-how, um sich nicht nur den lizenzpflichtigen Vorgaben von Dolby und DTS auszuliefern. Mit „360 Reality Audio“ hat man sogar ein hauseigenes objektorientiertes Audioformat am Start. Es basiert auf MPEG-H 3D Audio, einem 3D-Audio-Codec neuester Generation, der von den Audioexperten am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen entwickelt wurde und speziell für Rundfunk- und Streaminginfrastrukturen konzipiert wurde. Als Unterhaltungskonzern hat Sony dabei gleich die komplette Wiedergabekette im Blick, bietet ein Produktionswerkzeug für Tonstudios, kooperiert für die Übertragung mit führenden Audio-Streamingportalen wie Tidal, Deezer oder Amazon Music Unlimited und hat auch die passenden Wiedergabegeräte im Angebot. Das sind neben diversen eigenen Kopfhörern die zwei kabellosen 3D-Lautsprecher SRSSA3000 und SA5000, die 7.1.2-Kanal-Flaggschiff-Soundbar HT-A7000 sowie ihre kleineren Geschwistern A5000 und A3000, das Heimkinosystem HT-A9 und, ganz neu, das erst kürzlich angekündigte portable Pendant HT-AX7 (siehe S. 10).

Dass man sich beim Thema 3D-Audio auf die Musikproduktion konzentriert, liegt sicher auch daran, dass sich Sony der Übermacht von Dolby Atmos im Kinobereich bewusst ist. Man schielt eher auf Konzertübertragungen, egal, ob live oder aufgezeichnet, bei denen ein 3D-Format die Atmosphäre viel besser transportiert und so ein beeindruckend realistisches Hörerlebnis schaffen kann.

360 SPATIAL SOUND MAPPING

Zur oben aufgezählten Geräteauswahl gesellt sich mit dem TA-AN1000 jetzt noch ein neuer AV-Receiver, der eine interessante Besonderheit mitbringt. Denn Sony nutzt die Vorteile der objektbasierten Audiowiedergabe konsequent aus und löst sich mit der 360-Spatial-Sound-Mapping-Technologie aus dem engen Korsett der Vorgaben für kanalbasierte Heimkinoanlagen. Stattdessen ermittelt der AV-Receiver mithilfe der hauseigenen Einmessautomatik „Digital Cinema Auto Calibration“ D.C.A.C. IX Anzahl und Position der tatsächlich angeschlossenen Lautsprecher und rechnet die Wiedergabe entsprechend um, wobei als Stütze mehrere Phantomschallquellen generiert werden. Die Boxen müssen dafür nicht zwingend e