SPIEL OHNE GRENZEN

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Ein superber SACD/CD-Player mit frei zugänglichem Top-DAC? Oder ein Referenz-Wandler mit eingebautem SACD/CD-Laufwerk? Beim McIntosh MCD 12000 AC ist das eine Frage der Definition, zu deutsch: Abgrenzung. Wenn er erst mal spielt, bereitet er indes grenzenlose Freude.

■ Von Lothar Brandt

Digitalquelle › D/A-WANDLER-SACD/CD-PLAYER

Der Schriftzug zumindest ist eindeutig. Unter dem ikonischen McIntosh-Logo steht „MCD 12000 SACD/CD Player“. Doch sowohl die 1949 von Frank McIntosh und Gordon Gow gegründete US-Traditionsfirma als auch der deutsche Vertrieb Audio Components halten es für sinnvoller, ihn als „Referenz-DAC“ vorzustellen. Der eben auch die SACD- und CD-Wiedergabe auf allerhöchstem Niveau beherrscht. AUDIO hält sich da erst mal raus und freut sich, den ersten Test der Supermaschine für ein deutsches HiFi-Magazin machen zu dürfen.

Natürlich tritt der Player in der AC-Version an, der Vertrieb legt das obligatorische Shunyata-Netzkabel bei und feinjustiert noch einige Parameter. Und wie der MCD 12000 AC antritt: fast 20 Zentimeter hoch, fast 15 Kilogramm schwer und jeder Zoll ein echter McIntosh.

FÜR DIE SUPER AUDIO CD

With a little help. Das CD/SACD-Laufwerk bezieht man in seiner Grundausstattung mit Zwillingslaser wohl von Denon. Schließlich gehörte McIntosh von 2003 bis 2012 mit Denon und Marantz zur D&M Holdings. Heute ist McIntosh eine Marke der McIntosh Group (früher Fine Sounds Group), die seit Juni 2022 im Portfolio von Highlander Partners in Dallas steckt. Doch die McIntosh Laboratories residieren nach wie vor in Binghampton, New York. Und dort steckt man das Laufwerk in ein entkoppeltes Aluminiumchassis und optimiert den steuernden Servo. Er soll die mit doppelter Geschwindigkeit auslesende Optik präzise auf Idealspur halten, sodass die möglichst saubere Daten in den Zwischenspeicher lädt und die exzellente Fehlerkorrektur von vornherein möglichst wenig eingreifen muss.

McIntosh setzt noch mit auf die Super Audio CD, und der MCD 12000 bietet sogar eine proprietäre Schnittstelle für das hauseigene, reine SACD/CD-Laufwerk MCT 500. Sony samt Mitstreitern führte die SACD Ende der 1990er ein, um erstens ein gegenüber der CD höher auflösendes, zweitens wirksam kopiergeschütztes (damals ein Riesenthema), drittens teurer vermarktbares, viertens auch mehrkanalfähiges Digitalmedium am Markt zu haben. War das CD-Format auf Pulse Code Modulation (PCM) mit 16-Bit-Wortbreite und 44,1-kHz-Abtastfrequenz festgelegt, entschied sich Sony für das höher auflösende Direct Stream Digital (DSD) für die SACD. Eine Variante der Digital Versatile Disc,