MIT ZWEI HERZEN

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Zwei Herzen schlagen in der Brust des CD-880 SE von Pier Audio. Neben Transistoren bekommt man eine amtliche Röhrenendstufe. Wie soll es denn klingen? Sie haben die Wahl!

■ Von Christian Möller

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Bild: Infinite Photo / Shutterstock.com

Röhren oder Transistoren? Die Frage ist weit mehr als technologisch motiviert, sie ist eine Lebensanschauung, eine tiefgehende Philosophie. Jede Technologie hat ihre eigenen charakteristischen Klangmerkmale, warm und weich klingen die Röhren, sagt man. Und das stimmt, denn sie erzeugen harmonische Verzerrungen, die als angenehm und musikalisch empfunden werden können. Sie verleihen der Musik eine gewisse Fülle und Klangfarbe. Röhren neigen dazu, harmonische Obertöne zu erzeugen, die dem Klang eine gewisse Lebendigkeit und Natürlichkeit vermitteln. Dies kann insbesondere bei Musikinstrumenten und Stimmen wahrnehmbar sein. Außerdem weisen Röhrenverstärker eine sanft komprimierende Wirkung auf, die laute und leise Passagen in der Musik ausgleichen kann. Das führt in manchen Fällen dazu, dass besonders dynamische Musik und Impulse als weniger schroff wahrgenommen werden. Das kann gefallen.

Anders bei den Transistoren, die klar und präzise daherkommen. Sie erzeugen in der Regel weniger harmonische Verzerrungen, neigen dazu, den ursprünglichen Klang des Audiosignals exakter wiederzugeben. Transistoren sind zudem technisch fortschrittlicher und arbeiten leistungsfähiger und effizienter.

Wer beides gern mag, muss sich beim Kauf des CD-880 SE glücklicherweise nicht endgültig entscheiden, denn man bekommt tatsächlich beides geboten. Das Gerät bietet eine umfangreiche Ausstattung, darunter eine Röhrenendstufe, die dem D/A-Wandler nachgeschaltet ist.

BELADUNG VON OBEN BITTE

Der Pier Audio CD-880 SE ist ein Toploader, was ziemlich selten ist. Dieses Modell überzeugt jedoch aufgrund seiner exzellenten und hochwertigen Verarbeitung und vor allem wegen des schnellen Betriebs. Im Vergleich zu langsameren Schubladen-Playern wie dem Technics SL-G700M2 müssen Sie nicht darauf warten, dass die Disc automatisch ausgeworfen wird. Sie können einfach auf Stop drücken und die Klappe öffnen. Sie können sogar eine CD einlegen, wenn das Gerät noch gar nicht eingeschaltet ist. Es gibt zudem keine anfällige mechanische Verrieglung der CD im Laufwerk, stattdessen liegt ein magnetischer Puck bei, den man auf die eingelegte CD absetzt. Er hält sie zuverlässig auf dem Spindelmotor fest. Ja, diesen Puck könnte man theoretisch verlieren, aber da er magnetisch ist, hält er auch an beliebiger Position auf der Stahlgehäuseoberfläche