MUFI STAR

3 min lesen

Unter österreichischer Regie gedeiht Musical Fidelity prächtig. Mit dem neuen M3x DAC stellen die Briten dem M6x DAC einen erschwinglicheren kleinen Bruder zur Seite.

■ Von Stefan Schickedanz

Digitalquellen › D/A-WANDLER

Seit Arnold Schwarzenegger wissen wir, dass Österreicher auch im angelsächsischen Sprachraum gigantischen Erfolg haben können. Etwas weniger spektakulär und eher im Verborgenen wirkt der Stunt, den Landsmann Heinz Lichtenegger seit 2018 vollführt. Seit fünf Jahren gehört Musical Fidelity, Paradebeispiel für urbritisches HiFi, dem erfolgreichen Geschäftsmann aus der Nähe von Wien. Dem Erfolg tat die freundliche Übernahme keinen Abbruch. Offensichtlich ist Lichtenegger immer noch hungrig und reich an Ideen. Der ließ sich nicht einmal von EU-Verordnungen, die Abschaltautomatiken, Schaltnetzteile und Digitalverstärker fördern, abschrecken. Jüngst holte der Reanimator sogar den legendären Musical Fidelity A1 von Tim de Paravicini zurück. Der Ruhestrom des Class-A-Vollverstärkers lässt die Oberflächentemperatur nach Messungen der Schwesterzeitschrift stereoplay auf über 80 Grad Celsius ansteigen.

Daneben wirkt der M3x DAC geradezu wie ein Ausbund an Vernunft. Dabei kann man besonders aus Einsteigerperspektive durchaus einen gewissen Luxus darin sehen, die Digital-Analog-Wandlung seines Streamers oder CD-Players in einen externen DAC auszulagern, der vom Preis und Platzbedarf einem Vollverstärker in nichts nachsteht. Um diesen Schritt zu rechtfertigen, muss der Außenbordwandler schon etwas vorweisen können.

Doch Musical Fidelity setzt mehr auf Insiderwissen und Vertrauen in die 1982 gegründete Marke als auf die üblichen plakativen, aber letztlich wenig aussagekräftigen Zahlenspielchen. Die Kernbotschaft hinter der Neuheit innerhalb der M3-Serie lautet: Hier kommt der kleine Bruder des M6x. Ja, es ist gut zu wissen, dass sich die klangliche Brillanz der Musical-Fidelity-Komponenten nicht einfach in Papierwerten ausdrücken ließ.

Schließlich ließe sich darin kaum der Unterschied zu manchem mobilen Kopfhörer-DAC ausdrücken.

KLEINER BRUDER

Während der M6x noch HiFi-stammtischtaugliche Werte liefert, gibt es beim M3x in der Hinsicht wenig Futter. Schließlich nutzt Ersterer gleich zwei ESS DACs aus der HyperStream-II-Serie im Dual-Differenzial-Modus für größtmögliche Dynamik. Zwar verarbeitet auch der PCM1795 von Texas Instruments im M3x DAC bis zu 32-Bit-Wortbreite. Doch bei ihm ist von der Samplingfrequenz bei 192 kHz Schluss. Die doppelten ES9038Q2M im M6x ziehen am M3x mit bis zu 768 kHz lässig vorbei.

Interessanterweise stellte der „kleine“ M