Margaret Glaspy Echo The Diamond

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ALBUM DES MONATS

Foto: Ebru Yildiz

Niemand spielt die Telecaster so wie Margaret Glaspy. Die in New York lebende Musikerin hat an der berühmten E-Gitarre einen „Touch“, wie die Amerikaner sagen, der seinesgleichen sucht: dynamisch, kraftvoll, melodisch, griffig und zupackend – herrlich und unverwechselbar. Das war auf ihrem Super-Debüt „Emotions And Math“ (2017) schon so, und nachdem sie mit „Devotion“ (2020) einen hörenswerten Abstecher in Richtung Elektropop unternommen hatte, gibt sie ihrem Instrument, derselben hellen Danocaster von damals, nun wieder die Sporen.

Dass sie zudem wieder haufenweise starke Songs geschrieben und aufgenommen hat, tut ein Übriges. Mit ihrer traditionell immer wieder leicht überkippenden Stimme singt sie sofortige Klassiker wie „Irish Goodbye“ (bei uns heißt das „sich polnisch verabschieden“) oder die erste Single „Act Natural“. Unterstützung bekommt sie im klassischen Powertrio von Schlagzeuger David King (The Bad Plus) und Bassist Chris Morrissey (Andrew Bird, Ben Kweller).

Viele Tracks sind First Takes, was einiges über das Zusammenspiel der Musiker aussagt. Produziert hat Margaret Glaspy gemeinsam mit ihrem Freund, dem Gitarrengenie Julian Lage, dessen letzte Werke wiederum sie kenntnisreich produziert hat. Großartige Partnerschaft, tolles Album. Sebastian Schmidt

✪ Emotions And Math (2017)

ATO (CD, LP)

Singer-Songwriter, Indierock

Margaret Glaspy

Echo The Diamond

AUDIOPHILE CDS DES MONATS

Trio MediævalGesang

An Old Hall Ladymass 2L/Naxos (Hybrid-SACD+Blu-ray Audio) Das Trio Mediæval ist ein Phänomen: Immer wieder überraschen Anna Maria Friman, Linn Andrea Fuglseth und Jorunn Lovise Husan mit tollen Programmen, die der norwegische Extrem-Audiophile Morten Lindberg für sein Label 2L aufnimmt. Jetzt haben sich die Damen Gesänge aus dem berühmten „Old Hall Manuscript“ mit englischer Kirchenmusik aus dem 14. und dem frühen 15. Jahrhundert vorgenommen und sie mit Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert so faszinierend wie anmutig gemischt. Teilweise unterstützt von Catalina Vicens am Organetto, vereinen sie frühe Mehrstimmigkeit mit teils vierteltöniger Komplexität. Lindberg hat das mit seinem Super-Equipment in einer Kirche im norwegischen Oranienborg aufgezeichnet und in vielen Formaten konserviert. Am intensivsten wirkt das immersive Auro-3D-/Dolby Atmos auf BD, doch auch die Stereospur der SACD klingt top. Lothar Brandt ✪ Trio Mediæval: Solacium, Gothic Voices: Echoes Of An Old Hall

Marriage MaterialJazz-Fusion

Enchantment Under The Sea

Leopard/Broken Silence (CD, LP 180g)

Tusch und Trommelwirbel: Schlagzeug-Ass Felix Lehr