RETRO, RIEMEN UND MODERNE

4 min lesen

Als kleiner Bruder des direktgetriebenen Alva TT bringt Cambridge Audio nun den Alva ST. Optisch so gut wie identisch, aber mit Riemenantrieb und MM-Tonabnehmer. Kann er sich behaupten?

■ Von Christian Möller

Nicht nur auf den ersten Blick wirkt der Alva ST wie ein Zwilling des großen Bruders TT (siehe AUDIO 6/22, Seite 46). Cambridge Audio hat es tatsächlich geschafft, die elegante Optik, die hochwertigen Materialien und die nahezu perfekte Verarbeitungsqualität in einen Plattenspieler der 600-Euro-Liga zu überführen. Herausgekommen ist ein hochwertiger Vinyldreher, der sich an anspruchsvolle HiFi-Enthusiasten richtet, die eine exzellente Klangqualität und erstklassige Verarbeitung suchen. Mit zahlreichen Funktionen und innovativen Technologien bietet der Alva ST ein beeindruckendes Hörerlebnis und erwies sich im Test als solides Werkzeug für audiophile Musikfans.

Zu den Details: Der Cambridge Alva ST verfügt über einen steifen, vibrationsarmen Plattenteller und ein stabiles Chassis, was zu einer geringen Resonanz und einer verbesserten Klangreproduktion führen soll. Alles fühlte sich im Test solide, stabil und wertig an. Nichts klapperte oder knarzte. Der Riemenantrieb ist elektronisch geregelt, eine Lichtschranke direkt am Pulley überwacht die Drehzahl und regelt sie prompt nach.

Auch die Umschaltung der Drehzahl zwischen 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute findet elektronisch statt, ohne dass man die Riemenposition manuell auf dem Pulley ändern muss, wie es auch heute noch bei einigen Vinyldrehern der Fall ist. Stattdessen gibt es zwei Tasten auf der Oberseite. Dies macht das Wechseln zwischen verschiedenen Plattengeschwindigkeiten schnell und bequem.

Das Laufwerk des Alva ST verfügt über eine automatische Endabschaltungsfunktion, die den Plattenteller nach dem Abspielen der Schallplatte stoppt. Dies schützt die Nadel vor unnötigem Verschleiß. Allerdings greift die Abschaltung erst etwa 15 Minuten nachdem der Tonarm in der Auslaufrille angekommen ist. Vermutlich arbeitet die Endabschaltung nach dem einfachen Prinzip des Timeouts. Eine Plattenseite läuft selten länger als 22 Minuten. Addiert man etwa 15 Minuten drauf, ist die Platte mit ziemlicher Sicherheit zu Ende.

Ein herausragendes Merkmal des Alva ST ist die eingebaute Phonostufe. Dadurch kann der Plattenspieler direkt an einen Vorverstärker oder Receiver angeschlossen werden, ohne dass ein zusätzlicher Phono-Vorverstärker erforderlich ist. Dies ermöglicht eine einfache Integration in so ziemlich jedes vorhandene HiFi-System.

PHONO-PREAMP AN BORD

Die Vorstufe ist auf den ab Werk montiert