NERD-STREAM

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Dieser Streamer hat viel auf dem Kasten. Doch nicht zu früh freuen: Um klarzukommen, sollte auch der Benutzer einiges auf dem Kasten haben.

■ Von Stefan Schickedanz

Eigentlich ist jedes Smartphone ein komplexes Wunderwerk. Es bündelt die Funktionen von etlichen, für sich genommen ebenfalls komplexen Geräten. Um früher etwa mit einer Spiegelreflexkamera mit Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektiv klarzukommen, benötigte man schon ein wenig Sachverständnis. Heute ist die leistungsfähige Kamera eine obligatorische Dreingabe, mit der praktisch jedes Kind zurechtkommt. Daher greift es etwas kurz, würde man behaupten, dass leistungsfähige Geräte gleichzeitig immer komplizierter sein müssen. Allerdings gibt es einen besonders engagierten, an der Sache besonders interessierten Kreis von anspruchsvollen Kennern der Materie, die man nicht so leicht mit automatisierten Standardlösungen zufriedenstellen kann.

Auf diese Gruppe zielt der Streamer, den wir auf den folgenden Seiten näher beleuchten. Der Cayin CS-100DAP trat unmittelbar nach seiner Vorstellung zum Test in dieser Zeitschrift an und brachte die übliche Testroutine schnell durcheinander. Wie testet man einen Streamer? Man geht in den App Store seines Vertrauens oder besser gesagt, den vom Hersteller seines Smartphone-Betriebssystems. Dort gibt man den Namen der Marke seines HiFi-Geräts ein und wird ganz schnell fündig. Diese Standardprozedur führt bei diesem Netzwerkspieler ins Nichts. Der Griff zur Bedienungsanleitung ist hier auch für Schnellmerker alternativlos. Der CS-100DAP erfordert quasi eine Remote-Desktop-App. Die heißt HiByCast und bringt praktisch das, was man auf dem 5-Zoll-TFT-Display auf der Mitte der Frontplatte zu sehen bekommt, auf das Smartphone oder Tablet. Letzteres empfiehlt sich für die ausschließlich im Querformat verwendbare kostenlose App. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied zwischen Flatscreen und dem Smartphone-Bildschirm. Ohne die App war es nämlich nicht möglich, Musikstücke auf den NAS-Servern der Redaktion zu sichten und auszuwählen. Man kam mit Touch-Befehlen zwar in den Ordner Musik, doch der schien leer zu sein. Die Fernbedienung ist übrigens erst dann von Nutzen, wenn man eine Quelle ausgewählt hat und die Wiedergabe starten, anhalten oder skippen möchte. Android-User können sich auch noch die HiBy Music App aus dem Google Play Store herunterladen und damit die Wiedergabe steuern. Apple-Nutzer müssen wie der Autor dagegen mit HiByCast vorliebnehmen. Eine derartige Zweiklassen-Gesellschaft ist heute auch selten.

Da die Elemente auf den Bildschirm sehr filigran und zugleich