KANADISCHER STIL

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Paradigm aus Kanada gewinnt auch in Europa immer mehr an Boden. Mit jeder Menge Qualität und Charme. Teil des breiten Programms sind auch bezahl- bare Standlautsprecher für gehobene Ansprüche. Wie die

Founder 80F. ■ Von Lothar Brandt

Neil Young, Joni Mitchell, Gordon Lightfoot, Leonard Cohen oder Rush: Nach kurzem Nachdenken hat wohl jeder Musikfan eine Handvoll kanadischer Pop/Rockstars zusammen. Bei HiFi-Herstellern oder Muttergesellschaften könnte es etwas länger dauern. OK, da wären etwa die Lenbrook Group mit den Marken PSB, Bluesound und NAD, API mit Mirage und Energy, Simaudio mit Moon, dazu Classé und Totem Acoustics: Ein bisschen Insider-Wissen ist wohl schon nötig, um die Fünf vollzubekommen. Das halbe Dutzend dürften AUDIO-Leser zumindest seit einigen Monaten dann wieder schneller zusammenbringen. Denn seit dem Test der phänomenalen Performa 9H (Paarpreis um 40 000 Euro) in AUDIO 12/22 hat der Hersteller Paradigm aus Toronto rasant einige Bekanntheitsgrade zugelegt.

BREIT AUFGESTELLT, SCHLANK DESIGNT

Aus Paradigms etwas preisgünstigerer „Founder“-Serie legte AUDIO dann in 5/23 die Founder 120H (11 550 Euro) nach. Was die ohnehin recht breit aufgestellten Lautsprecher-Spezialisten für ganz kleine Münze abliefern können, hatte ja schon die Monitor SE Atom in 10/20 gezeigt. Und nun soll die Founder 80F für 4700 Euro das Feuer im und für den kanadischen Stil weiter schüren. Sie ist die kleinste Standbox innerhalb der Founder-Familie. Gerüstet mit vier Chassis, verteilt auf zweieinhalb Wege auf der knapp einen Meter hohen, leicht trapezförmigen Schallwand.

Die beiden 152-Millimeter-Woofer schwingen ihre Karbon-Membranen parallel bis hinauf zu etwa 500 Hertz, wo sie eine Weiche zweiter Ordnung (12 Dezibel pro Oktave Flankensteilheit) ausklinkt. Die zwei „Unibody“-Konen – typischerweise ohne zentrale Staubschutzkalotte – sollen dank der Active Ridge Technology (ART) besonders große Hübe ohne Verzerrungen stemmen, von der Schallwand per „Shock Mount“ isoliert und im Tiefbass von einem „Downfiring“-Reflexrohr unterstützt. Für den nötigen Abstand zum Boden sorgen in 45-Grad-Winkeln auskragende, kippsichernde Kunststoff-Träger, wahlweise mit Pucks oder nadelspitzen Spikes bewehrt.

Der gleichgroße Tiefmitteltöner lässt seine Membran aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung (AL-MAG) noch bis etwa 1800 Hertz schwingen. Ihr vorgesetzt ist das Paradigm-typische Lochgitter, die Perforated Phase Aligning Lens (PPA, siehe oben). Auch diesen Konus trennt eine Weiche zweiter Ordnung dann von der Hochtonkalotte, die inmitten eines kreisrunden Waveguides residier