VIELSEITIGES PROFIL

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Mit dem Profiler erweitert Clearaudio sein Portfolio an Radial-Tonarmen. Der Neunzöller weckt dank seiner hervorragenden familiären Gene hohe Erwartungen.

■ Von Lothar Brandt

Dieses Jahr feiert Clearaudio bereits sein 45-jähriges Jubiläum. Und das Erlangener Familienunternehmen, 1978 von Peter Suchy gegründet und inzwischen von Tochter Veronika und Sohn Robert geleitet, bleibt weiterhin erfolgreich und produktiv. Die Produktfamilie wächst und gedeiht, vieles reift gerade heran. Bereits fertig ist der Profiler, ein neues Mitglied des umfangreichen Tonarm-Familienzweigs. Allein acht Drehtonarme, vier Tangenitaltonarme, dazu die einpunktgelagerten Unify mit Längen bis zu exotischen 14 Zoll – da ist wirklich für jeden Anspruch etwas geboten. Mit zum Teil schon imponierend langen Produktlaufzeiten.

Der 1900 Euro teure Profiler reiht sich zwischen dem Satisfy (getestet unter anderem auf dem Laufwerk Performance in AUDIO 3/07, solo heute um 1500 Euro) und Tracer (auf dem Performance DC in 2/18, solo um 2500 Euro) ein. Wie der Tracer kombiniert der kardanisch gelagerte Profiler dabei zwei Lager unter der Glocke: Die reibunglose Verfolgung auch verwellter Scheiben sowie das Abheben und Absenken per Clearaudios mechanischem Standard-Tonabnehmer-Lift erlaubt das horizontale Saphir-Spitzenlager.

Feinmechanisch ähnlich ansprechend und gleichfalls ohne spürbares Spiel lässt die vertikale Kugellagerung den Tonabnehmer seine Kreisausschnittsbahn ziehen. Der dabei resultierenden Skatingkraft setzt der Profiler ein magnetisches Antiskating per Drehrad entgegen – ein baumelndes Fadengewicht wäre hier schon optisch fehl am Platze.

UNIVERSELL AUSGELEGT

Wichtigster Unterschied zum karbon-bewehrten Tracer ist das Aluminiumrohr des Profilers. Das wird noch an ausgesuchten Punkten bedämpft. Es mündet in die einfache wie zweckmäßige Standard-Headshell von Clearaudio, die auch noch Azimutkorrekturen erlaubt. Sie lässt die Montage von Halbzoll-Systemkörpern von – Werksangabe – 3,5 bis 17 Gramm Gewicht zu. Das dürfte die Gewichtsklassen aller gängigen Moving-Magnet-, Moving-Iron- oder Moving-Coil-Abtaster abdecken. Exoten wie Clearaudios edelmetallschwerer „Goldfinger“ sind sowieso anders zu verorten.

Der Autor setzt für Tonabnehmer-Hörtests buchstäblich seit Jahrzehnten Clearaudios edlen „Universal“-Drehtonarm (11/08, 12/13) ein, der seinem Namen entsprechend mit fast allen Pickups mechanisch harmoniert. Der Profiler erwies sich als ähnlich universell ausgelegt, vom einfachen MM-Arbeitspferd bis zum hochgezüchteten MC-Renner kam er klar. Der neue Arm funktioniert übrige