MODERNE LEGENDE

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Die legendäre Marke Lenco taucht seit einigen Jahren immer mal wieder auf. Mit dem Riementriebler LBT-225WA bringt Lenco nun einen amtlichen Vinylplayer mit vielen Zusatzfunktionen auf den Markt. Kann er an die Erfolge aus früheren Jahren anknüpfen?

■ Von Christian Möller

Analogquellen › PLATTENSPIELER MIT SYSTEM

Lenco startete noch in den 1940ern mit dem Schweizer Ehepaar Fritz und Marie Laeng. In den 1950er-Jahren begann Lenco dann mit der Produktion von Plattenspielern und wurde schnell zu einem der führenden Hersteller in diesem Bereich. Der legendäre Lenco L75, der erstmals 1967 auf den Markt kam, gilt bis heute als einer der besten Plattenspieler, die je hergestellt wurden. Lenco ist seit 2015 Teil der niederländischen Commaxx BV, einem Unternehmen, das Unterhaltungselektronik entwickelt und vertreibt. Es versucht, mit der Marke Lenco an alte Glanzzeiten anzuknüpfen und gleichzeitig moderne Technologien zu integrieren.

Der LBT-225WA ist ein riemengetriebener Plattenspieler mit Bluetooth-Funktionalität. Man bekommt ihn mit einer MDF-Zarge, die mit dunklem Nussbaumholz furniert ist. Er ist mit einer Abdeckhaube ausgestattet, die ihn vor äußeren Beschädigungen bewahrt und seine empfindlichen Stellen vor der unvermeidlichen Staubschicht schützt. Im Lieferumfang gibt es ein externes Multistecker-Netzteil und sehr viel weiteres Zubehör, einschließlich einer Filzmatte, USB-Kabel, Cinch-Kabel mit Erdungsverbindung, Single-Adapter und vor allem mit dem vormontierten Audio-Technica-Tonabnehmer AT-VM95E mit elliptisch geschliffener Abtastnadel.

Optisch auffällig ist der Plattenteller aus mattem Glas, der dem Gerät eine durchaus edle Optik verleiht. Der Tonarm ist kardanisch aufgehängt, die Auflagekraft stellt man über das Gegengewicht ein. Auch das Antiskating funktioniert per Gewicht, das an einem Faden hängt. Das gerade Tonarmrohr besteht aus Carbon, vorne befindet sich eine gekrümmte Headshell, die man per Überwurfmutter flott wechseln kann. Auch das ist ein positiver Aspekt, den man nicht bei jedem Plattenspieler bekommt. Wer will, kann den Tonabnehmer selbst wechseln und gegen einen deutlich hochwertigeren austauschen. Wagen Sie hier ruhig Experimente, denn die Qualität von Laufwerk und Tonarm gibt das durchaus her. Man sollte allerdings auf den korrekten Ausgangspegel des Pickups achten, wenn man den internen Preamp weiter nutzen will. MC-Systeme mit niedrigem Ausgangspegel werden vom integrierten Preamp nicht unterstützt. Zudem ist der Tonarm nicht in der Höhe justierbar, auch hier sollte man also möglichst nahe an der Geometrie des Werkstonabnehmers blei