Interessante Beimischung, aber mit Haken

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FREMDWÄHRUNGSKONTEN Um ein Portfolio besser zu diversifizieren, sind auch Investitionen in andere Währungen als die Heimatwährung wichtig. Eine Möglichkeit, diese beizumischen, können Fremdwährungskonten sein. Doch dabei sollten Anleger einiges berücksichtigen.

Prof. Dr. Rolf Tilmes, CFP, Vorstand des FPSB Deutschland und Academic Director Finance, Wealth Management & Sustainability Management an der EBS Executive School, Oestrich-Winkel

Lege nie alle Eier in einen Korb, lautet eine bekannte Börsenweisheit. Sie besagt, dass Anleger, um Risiken zu reduzieren, ein gut diversifiziertes Portfolio haben sollten. Und folgerichtig gehören dazu nicht nur Anlagen in der Heimatwährung, sondern auch in Fremdwährungen. Es ist deshalb grundsätzlich zu empfehlen, auch in Märkte außerhalb des Euroraums zu investieren.

Zwar gibt es verschiedene Wege, dem eigenen Depot andere Währungen beizumischen, zum Beispiel über eine globale Aktienanlage oder über Fremdwährungsanleihen. Doch Fremdwährungskonten, wo Anleger ihr Geld in einer fremden Währung als Tages- oder Festgeld anlegen, werden ebenfalls immer wieder genutzt. Neben einer besseren Diversifikation des Portfolios kann dies einen höheren Zinsertrag bringen als entsprechende Tages- oder Festgeldkonten in Euro. Allerdings sind mit Fremdwährungskonten und -anlagen Risiken und Fallstricke verbunden. Zum Beispiel gilt es, darauf zu achten, dass das entsprechende Fremdwährungskonto durch die europäische Einlagensicherung bis zur festgelegten Höhe in der entsprechenden Fremdwährung abgesichert ist. Anleger sollten sich deshalb die Bedingungen, die mit einem solchen Konto verknüpft sind, sehr genau durchlesen.

Wechselkursverluste einkalkulieren

Außerdem gilt es zu bedenken, dass es zu erheblichen Währungsschwankungen kommen kann. Und das gilt nicht nur bei exotischen Fremdwährungen wie dem mexikanischen Peso oder dem brasilianischen Real, sondern auch bei den Hartwährungen, zu denen der US-Dollar oder der Schweizer Franken zählen. Hier kann es ebenfalls zum Teil zu erheblichen Schwankungen – nach oben wie nach unten – kommen.

Das bedeutet einerseits, dass zum Zinsertrag einer solchen Anlage noch mögliche Wechselkursgewinne hinzukommen können. Allerdings sollten Anleger andererseits auch einen potenziellen Wechselkursverlust einkalkulieren, der einen Zinsvorsprung schnell übersteigen kann. Investoren sollten deshalb Wechselkursrisiken berücksichtigen.

Zwar könnten Anleger auf die Idee kommen, die künftigen Wechselkursentwicklungen zu prognostizieren, um dann zusätzlich zur laufenden Zinszahlung Währungsgewinne einzustreichen. Allerdings gelingt es selbst Profianlegern aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren nicht, die Entwicklung zwischen zwei Währungen immer richtig vorherzusagen.

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