Kommt das Wachstumschancengesetz zu spät?

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MARKTÜBERBLICK Es läuft gut für den DAX. Seit Oktober 2023 kletterte das Börsenbarometer bis Ende März um über 20 % auf rund 18.400 Punkte. Und dennoch trüben Dividendenkürzungen und Entlassungswellen das Gesamtbild.

 

Mit Spannung wurde im März der Börsengang des Beauty-Konzerns DOUGLAS Group erwartet. Nach der Übernahme durch einen Finanzinvestor und dem anschließenden Delisting vor elf Jahren waren die Erwartungen an das erneute IPO hoch. Doch der Börsengang verlief fürs Erste ernüchternd. Am ersten Handelstag schloss die Aktie 11 % unter dem Ausgabepreis. Besser lief es für den Hautspezialisten Galderma in Zürich mit 20 % Zeichnungsgewinn und Reddit in New York mit fast 50 % zum Börsenschluss des ersten Handelstages.

Starke Kursverluste mussten auch Aktionäre von Immobilienaktien seit Ende 2021 hinnehmen. Und obwohl nun das erste Zinssenkungssignal von der Schweizer Zentralbank SNB gesetzt wurde, eine Trendwende im Immobiliensektor zeichnet sich noch nicht ab. Vonovia fuhr 2023 aufgrund hoher Immobilienabwertungen einen Rekordverlust von 6,7 Mrd. Euro ein. Der Kurs lag Ende März mit 27 Euro dennoch 68 % höher als noch vor einem Jahr. Und die HELMA Eigenheimbau ist seit Anfang März in der Insolvenz, der Aktienkurs von 70 Euro Anfang 2022 auf nur noch 0,33 Euro kollabiert. Gefahr könnte auch den Banken drohen, wenn weitere Wertberichtigungen bei Immobilienkrediten vorgenommen werden müssen.

Da kommt das nun beschlossene Wachstumschancengesetz gerade zur rechten Zeit. Ob es die Erwartungen erfüllen wird, muss sich zeigen. Sowohl die großen Konzerne wie auch der Mittelstand hierzulande klagen über Bürokratie, langwierige Genehmigungsverfahren und zusätzliche Kosten. Viele planen daher, mit der Produktion abzuwandern. Tatsächlich bewegen sich die Investitionen in China weiterhin auf hohem Niveau. Konzerne mit globaler Präsenz haben die Mittel zur Optimie