Rohstoffmärkte mit Zug nach oben

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ROHSTOFFE An seinen breiten Indizes gemessen konnte sich der Rohstoffsektor im ersten Quartal um gut 15 % nach oben bewegen. Zinssenkungsfantasien, Erholungssignale aus China und geopolitische Krisen erhalten das Potenzial.

Die März-Sitzung der US-Notenbank verlief hinsichtlich einer ersten Zinssenkung ergebnislos. Überraschend war das nicht. Immerhin haben die Entscheidungsträger der Fed ihre Inflations- und Wachstumserwartungen wieder leicht angehoben. Dennoch rechnen sowohl sie als auch die Marktteilnehmer mit insgesamt drei 25-Basispunktsenkungen noch in diesem Jahr. Als nahezu garantiert für den ersten Schritt gilt nun der Juni. Diese Aussichten beflügeln weiterhin auch den Rohstoffsektor. Stützend wirken sich für diesen außerdem die wieder positiveren Wirtschaftsdaten der Rohstoffsupermacht China aus. Vor allem das seit Jahresbeginn unerwartet starke Wachstum der chinesischen Industrieproduktion sowie die zunehmenden Investitionszuflüsse deuten darauf hin, dass die Ende letzten Jahres ergriffenen Konjunkturmaßnahmen Pekings wirken und die Talsohle durchschritten ist. Analysten beurteilen die guten Daten jedoch durchaus kritisch. Ihrer Ansicht nach könnten diese auch die Argumente für eine Lockerung der Geldpolitik schwächen und den Anreiz für Maßnahmen zur Konsumförderung verringern.

Gold erreicht Allzeithoch

Am Kupfermarkt zeigt sich diese ambivalente Situation deutlich. Immerhin ist China der weltgrößte Verbraucher des roten Metalls. Kupfer konnte in den letzten sechs Wochen in der Spitze um mehr als 13 % zulegen. Neben den stützenden Signalen der Fed ist das auf Angebotsrisiken und die allgemein besseren globalen Wirtschaftsaussichten zurückzuführen.

Mitte März erreichte Kupfer ein 11-Monats-Hoch. Die angesprochenen Zweifel am weiteren Stützungswillen der chinesischen Regierung trugen jedoch an den folgenden Tagen dazu bei, dass Kupfer einen Großteil seiner Gewinne wieder abgab. Es droht nun aus seinem im Februar begonnenen steilen Aufwärtstrend nach unten auszubrechen.

Mit frischen Allzeithochs beglückt Gold derzeit seine Anhängerschaft. Haupttreibstoff der Rally ist die herrschende Zinssenkungsfantasie. Diese katapultierte Gold im Nachgang der letzten Fed-Sitzung bis deutlich über 2.200 US-Dollar. Diesen Schub korrigiert das gelbe Metall zwar gerade. Doch das Umfeld stimmt, technisch wie fundamental.