Auf gute Kaufchancen achten

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UNTERNEHMENSANLEIHEN In den vergangenen Monaten feierten sie ein starkes Comeback: Unternehmensbonds. Bei einem gutem Rating sind wieder Renditen von mehr als 5 % möglich – viel mehr als bei Festgeld.

Der Anleihemarkt hatte in den letzten Jahren mit großen Kursschwankungen zu kämpfen. Als die Notenbanken die Zinsen in den Jahren 2022 und 2023 anhoben, gingen die Kurse sowohl von Staats- als auch Unternehmensbonds stark zurück. Die Hoffnung auf eine erneute Rückkehr zur Niedrigzinsphase ließ die Kurse dann wieder in die andere Richtung drehen.

Prospekt erforderlich

Obwohl die Anlageklasse für Privatanleger sehr interessant ist, ist der Zugang zum Anleihenmarkt für sie stark eingeschränkt. Viele Anleihen gib es nämlich nur in hohen Stückelungen ab 100.000 Euro oder US-Dollar.

Bei geringeren Beträgen gilt eine Prospektpflicht. Die Erstellung eines umfangreichen Wertpapierprospekts hält viele Emittenten davon ab, für Privatanleger erschwingliche Unternehmensanleihen aufzulegen.

Aber auch Zinstitel mit kleinerer Stückelung sind für Privatanleger oftmals nicht handelbar. Das liegt an den Regeln der EU zum Anlegerschutz. Viele Unternehmensanleihen enthalten spezielle Klauseln und werden deshalb als verpackte Anlageprodukte eingestuft. Diese dürfen Privatanlegern nur dann zum Kauf angeboten werden, wenn es ein entsprechendes Basisinformationsblatt (BIB) zur Anleihe gibt.

Spezifische Besonderheiten

Wer nach attraktiven Unternehmensanleihe sucht, der darf dabei nicht nur auf den Kupon achten. Dieser entspricht der Nominalverzinsung der Anleihe, also dem zu zahlenden Zins, der in den Anleihebedingungen festgeschrieben ist.

Wichtiger für den Anleger ist die Anleiherendite, die sich aus Zins und Kursentwicklung zum Laufzeitende zusammensetzt. Eine Anleihe wird nach der Laufzeit normalerweise zu 100 % des Nominalbetrags ausgezahlt. Kauft man sie zu einem Kurs unter 100 %, fällt die Rendite höher aus als der reine Kupon.

Anleihen sind also keine einfache Anlageklasse. Wer darin investieren möchte, muss sich zuvor mit deren spezifischen Besonderheiten vertraut machen. Das gilt ebenso für deren Rating. Anleihen, die schlechter geratet sind als mit Investmentgrade (AAA bis BBB-), haben ein erhöhtes Ausfallrisiko und sind bei den derzeitigen Zinsunsicherheiten eine riskante Wahl. Worauf gilt es noch zu achten? Beim Kauf können je nach Broker unterschiedlich hohe Kosten anfallen. Und den Spread, also den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs, sollte man im Blick haben. Hier gilt, je mehr