Europa rüstet auf

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BRANCHENCHECK Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Nachfrage nach Verteidigung in Europa kräftig gestiegen. Rüstungsaktien haussieren und dürften mittelfristig weiteres Potenzial haben.

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Der nun schon seit mehr als zwei Jahre andauernde Ukraine-Krieg, der Gaza-Konflikt und die Aussagen rund um die Münchner Sicherheitskonferenz – an nachvollziehbaren Gründen, weshalb europäische Rüstungsaktien in den vergangenen Monaten zu den großen Gewinnern an der Börse gehörten, mangelt es derzeit nicht.

Dazu steht mit der US-Präsidentschaftswahl im November eine weitere richtungsweisende Entscheidung an. Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat zuletzt offen damit gedroht, in Zukunft kein NATO-Mitgliedsland mehr militärisch unterstützen zu wollen, das nicht mindestens 2 % seiner Wirtschaftsleistung in den eigenen Verteidigungsetat steckt. Diese Vereinbarung war bereits beim NATO-Gipfel 2014 von den Mitgliedsstaaten getroffen worden. Unter anderem Deutschland hat dieses Ziel mit einem Wert von 1,6 % im vergangenen Jahr verfehlt.

Durch das eingeplante Sondervermögen Bundeswehr im Volumen von 100 Mrd. Euro dürfte die Vorgabe in diesem und dem kommenden Jahr allerdings eingehalten werden. Und geht es nach Boris Pistorius, muss zukünftig sogar noch größer gedacht werden. Der deutsche Verteidigungsminister hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz Ausgaben von bis zu 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts ins Spiel gebracht.

Ausbau der Kapazitäten

Höhere Verteidigungsetats in den einzelnen Ländern spiegeln sich umgehend in den Auftragsbüchern der Rüstungskonzerne wider. Zu diesen zählt Rheinmetall, Deutschlands wichtigster Hersteller von Rüstungsgütern. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte das Unternehmen zahlreiche Großaufträge der Bundeswehr und anderer Streitkräfte einfahren, die sich auf insgesamt 19,9 Mrd. Euro summierten und die Lieferung von Munition, Gefechtsfahrzeugen und Systemen zur Flugabwehr beinhalten.

Und mit zuletzt mehr als 38 Mrd. Euro ist das Auftragsbuch des DAX-Konzerns derzeit so prall gefüllt wie noch nie in der bisherigen Firmengeschichte. Dafür investiert Rheinmetall nun kräftig in die eigenen Kapazitäten. Am Hauptproduktionsstandort Unterlüß in der Heide-Region, wo bislang in erster Linie gepanzerte Ketten- und Radfahrzeuge sowie Aufklärungssysteme hergestellt werden, ist unlängst der Spatenstich für eine neue Munitionsfabrik erfolgt.

Der Umsatz soll in den kommenden beiden Jahren von 10 Mrd. Euro auf einen Wert zwischen 13 bis 14 Mrd. Euro steigen und die operative Gewinnmarge auf über 15 % zulegen. An der Börse notierte die Aktie Ende März auf einem Rekordhoch, nachdem verschiedene Finanzadressen ihre Kursziele auf teilweise deutlich über 500 Euro nach oben geschraubt haben. Allein seit Kriegsausbruch in der Ukraine hat sich der

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