Und es lockt der künstliche Schwan

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AUSBLICK Vor einem Jahr galt es, angesichts der Weltlage vor einem möglichen Crash zu warnen. Obwohl sich an der Gesamtsituation wenig geändert hat, ist es heute geraten, vor allzu großer Euphorie an der Börse zu warnen. So ändern sich die Zeiten.

Der künstliche Schwan: Wie lange trägt der Trend rund um die künstliche Intelligenz die Börseneuphorie?
Bild: © Midjourney, KI-generiertes Bild

Wer das Anlegermagazin MyDividends regelmäßig gelesen hat, die Vorgängerpublikation dieses neuen Dividendenmagazins, erinnert sich vielleicht an meinen Artikel: „Keine Landeerlaubnis für Schwarze Schwäne“ in der letztjährigen Ausgabe. Vor einem Jahr ging es mir um die Möglichkeiten eines unerwarteten Börsencrashs, auch wenn ich kein Crash-Prophet bin. Trotzdem treten solche Ereignisse immer wieder ein. Und vor einem Jahr sah es düster aus. Anhand von fünf Punkten gab ich einen literarisch unterfütterten Psychologiekurs für Anleger in Krisenzeiten.

Obwohl sich an den äußeren Umständen wenig geändert hat – im Gegenteil, die geopolitische Lage ist durch den Nahostkonflikt noch schwieriger geworden –, sehen wir uns aktuell in einer umgekehrten Ausgangslage: Die Euphorie an den Aktienmärkten ist zurückgekehrt und treibt die Kurse fast weltweit in die Höhe. Selbst der Nikkei, man muss schon ein alter Hase an der Börse ein, um sich noch an Höhenflüge des japanischen Leitindizes zu erinnern, erklomm neue Rekorde. Doch eigentlich ist es nur eine einzelne Branche, ein einzelnes Thema und im Zentrum ein einziges Unternehmen, das diese Euphorie anfacht. Deshalb jetzt, wieder literarisch unterstützt, Punkte, die es in einer solchen Börsenstimmung zu beachten gilt.

Trägt der Trend?

Wird mit der KI (künstliche Intelligenz) oder AI (Artificial Intelligence) nur wieder eine neue, dafür selbstlaufende Sau durchs Dorf getrieben, nach Solarenergie, 3D-Druck, Cannabis etc.? Ebbt die Begeisterung bald wieder ab, ja verkehrt sich gar ins Gegenteil? Oder handelt es sich um einen nachhaltigen Trend, der wie das Internet oder das Smartphone unser Arbeiten und (Sozial-)Verhalten dauerhaft ändert? Eines ist sicher, die Einsatzmöglichkeiten von KI reichen weit, es geht um sehr viel mehr als um autonomes Fahren, selbststeuernde Drohnen oder fertig komponierte Texte. Insofern werden mittel- und langfristig nicht nur Tech-Unternehmen, die sie direkt vorantreiben – Halbleiterproduzenten, Chiphersteller, Cloudanbieter, Softwareentwickler –, davon profitieren, sondern auch jene, die sie zügig und vielschichtig anwenden. Überall dort, wo große Datenmengen schnell und intelligent verarbeitet werden müssen, von der Produktentwicklung über die Qualitätssicherung bis zu Marketing und Vertrieb, kann der Einsatz von KI die Wettbewe

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