Riskantes Spiel

2 min lesen

FUSSBALL-AKTIEN Der europäische Fußball hat sich längst zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Wollen Anleger daran teilhaben, gilt es, die besonderen Spielregeln der Branche zu beachten.

Aktien von Bayer 04 Leverkusen hätten in den vergangenen sechs Monaten sicher eine gute Rendite gebracht. Immerhin hat sich die Werkself vom Rhein die Herbstmeisterschaft in der deutschen Fußball-Bundesliga gesichert. Im DFB-Pokal und der Europa League ist man ebenfalls noch im Rennen.

Doch leider gibt es keine börsennotierten Aktien von Bayer 04 Leverkusen – ebenso wenig übrigens wie vom FC Bayern München. Der langjährige Ligaprimus firmiert zwar seit mehr als 20 Jahren bereits als Aktiengesellschaft, 75 % der Anteile liegen allerdings beim FC Bayern München e.V., der Rest wird von den strategischen Investoren adidas, Allianz und Audi gehalten.

Neue Umsatzrekorde

Das Sportbusiness und speziell das Geschäft mit dem Fußball haben in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Der aktuellen Ausgabe der Deloitte Football Money League zufolge sind die Umsätze der Top-20-Fußballclubs in der Saison 2022/2023 auf einen neuen Rekordwert von 10,5 Mrd. Euro gestiegen.

Damit lagen die Erlöse um 14 % über dem Niveau des Vorjahres und des Vor-Corona-Niveaus der Saison 2018/2019. Allein an den Spieltagen haben die Clubs in der abgelaufenen Spielzeit 1,9 Mrd. Euro eingenommen. Die kommerziellen Umsätze, etwa aus dem Verkauf von Trikots und Fanartikeln, beliefen sich auf 4,4 Mrd. Euro und stellten seit der Saison 2015/2016 erstmals wieder die wichtigste Einnahmequelle dar.

Volle Stadien und ein großes Faninteresse bilden damit das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg der Fußballclubs, der insgesamt allerdings weitaus weniger planbar ist als bei normalen Unternehmen in der Wirtschaft. Zwar führen sportliche Miseren gerade bei den Traditionsvereinen nicht unbedingt gleich zu einem nachlassenden Interesse der Fanbase, dafür können jedoch hohe und vielleicht bereits einkalkulierte Einnahmen aus internationalen Wettbewerben verloren gehen. Weil ein einziges Spiel über den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg einer ganzen Saison entscheiden kann, sind langfristige Wachstumspläne, wie bei vielen börsennotierten Konzernen üblich, bei Fußballclubs schwierig. Dazu sind börsennotierte Vereine eher weniger auf Kapitalmarkt und Maximalgewinn ausgerichtet, im Zweifel steht der sportliche Erfolg eben doch über den wirtschaftlichen Interessen.

Berg- und Talfahrt

Doch selbst wenn die Performance der letzten Jahre (siehe Tabelle) die Schwierigkeit aufzeigt, mit Fußball-Aktien langfristig Geld zu verdienen, lasse