Herausfordernder Jahresbeginn

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+ ROHSTOFFE Wieder schwindende Zinssenkungsfantasie, Chinas Konjunkturkrise und wachsende geopolitische Spannungen bescherten den Rohstoffmärkten einen holprigen Start ins neue Jahr.

Zum Ende des vergangenen Jahres herrschte auch an den Rohstoffmärkten noch weitverbreitet Jubelstimmung. Doch diese wich im Januar dem sprichwörtlichen Neujahrskater, obwohl nicht wenige der seit Jahresbeginn veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten ermutigend waren. Allerdings stehen diesen zunehmende geopolitische Spannungen sowie die sehr belastende ökonomische Entwicklung des Rohstoffgroßabnehmers China gegenüber.

Vor allem das Fed-Protokoll der Dezember-Sitzung sowie die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten ließen nicht Wenige ihre Wetten auf schon in Kürze einsetzende Zinssenkungen reduzieren. Zudem fielen die ersten Verbraucherpreisdaten dieses Jahres zwar etwas besser aus als erwartet, stiegen im Jahresvergleich jedoch mit 3,9 % so stark an wie seit drei Monaten nicht mehr.

Viele Belastungsfaktoren

Diese Gemengelage hievte den US-Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang September 2023 und verlieh auch den Anleiherenditen einen deutlichen Schub. Für Rohstoffe sind beides belastende Faktoren. Darüber hinaus zeichnen die jüngsten chinesischen Daten ein düsteres Bild. Vor allem der Niedergang des Immobiliensektors mit dem stärksten Rückgang der Hauspreise seit fast neun Jahren ermuntert nicht unbedingt zu Großinvestments in Industrierohstoffe. Selbiges gilt angesichts der anhaltenden Deflationsrisiken in China. Der dortige GDP-Deflator verzeichnete den längsten vierteljährlichen Rückgang seit 1999. Insbesondere im Metallsektor zeigt sich die Schwäche des Nachfragegiganten: Silber, Platin, Palladium, Eisenerz, Aluminium und Kupfer zählen zu den großen Verlierern der letzten Wochen. Und dann wäre da noch die sich stetig weiter verschärfende Risikolage im Roten Meer. Die Märkte reagieren bislang erstaunlich gelassen darauf. Mittlerweile umgehen aber immer mehr Öltanker und Containerschiffe die betroffene Schifffahrtsroute. Das ist mit höheren Kosten verbunden. Dauert diese Situation länger an, könnte das wiederum die Inflation erneut befeuern.

Noch schätzen die Marktteilnehmer den Preiseffekt auch auf den Ölmarkt jedoch als weitgehend unkritisch ein. Der sei