Stimmung trübt sich ein

1 min lesen

+ MARKTÜBERBLICK Hohe Volatilität, schnelle Trendwenden und eine divergierende Kursentwicklung der verschiedenen Branchen prägen die Kapitalmärkte. Den Takt geben im Moment die Anleihemärkte vor.

Noch im Oktober letzten Jahres kratzten die Renditen der 10-jährigen Bundessanleihen an der 3%-Marke, fielen dann jedoch bis Mitte Dezember unter 2 % zurück. Diese Rally übertrug sich auf die Aktienmärkte, die bis Jahresende haussierten. Der deutsche Leitindex DAX schloss das Jahr 2023 auf dem Rekordstand von 16.751 Punkten ab. Seit Mitte Dezember wird die allgemeine Euphorie über sinkende Inflationsraten und Zinsen jedoch zunehmend erneut vom Nahost-Konflikt und den Folgen für die Energieund Transportmärkte überschattet. 10 % des Welthandels fließen durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Wegen der dortigen Gefahren weichen die Reedereien nun auf die Route um Südafrika aus, was die Strecke Europa-Asien um bis für den Transport auf See abbildet, hat sich abermals als Frühindikator erwiesen. Im November verdoppelte er sich, fiel inzwischen aber zurück.

Im Januar stark gefragt wurden die Anleihen staatlicher Emittenten. Sie waren teilweise 10-fach überzeichnet. Laut Bloomberg wurden in der EU allein in der zweiten Januarwoche insgesamt 120 Mrd. Euro emittiert. Die Investoren wollen sich die als attraktiv eingeschätzten Zinssätze sichern.

Dagegen erschweren widersprüchliche Signale aus der Wirtschaft und unterschiedliche Unternehmensnachrichten den Anlegern ihre Einschätzungen zu Aktieninvestments. Die Stimmung in der Bauwirtschaft und bei den Immobiliengesellschaften ist immer noch eingetrübt, die Kurse weit von ihren ehemaligen Höchstständen entfernt. Dazu tritt nun noch die Pleitewelle der Signa-Gruppe des österreichischen Immobilien-Magnaten Benko. Davon betroffen sind neben den „üblichen Verdächtigen“ Helaba, Bayern LB und Deutsche Pfandbriefbank laut Gläubigerliste auch die Münchener Rück mi