Gute Einstiegschancen

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+ KONJUNKTURZYKLUS Frühzyklische Aktien und Nebenwerte schnitten an den Börsen im vergangenen Jahr schlechter als der Gesamtmarkt ab. Eine Reihe von Faktoren spricht jetzt für einen Einstieg und Hebeleffekte nach oben.

 

Die Performance der Indizes DAX und Dow-Jones im letzten Jahr hat gezeigt: 2023 war für Large Caps ein gutes Börsenjahr. Weniger gut in der Breite schnitten dagegen Unternehmen kleinerer und mittlerer Größe ab, sogenannte Small Caps und Mid Caps. Diese Entwicklung zog sich quer durch alle Branchen. „Seit September 2021 haben Small und Mid Caps den Gesamtmarkt für ziemlich genau zwei Jahre underperformt. Damit ist es der größte Rückschlag der relativen Performance von Small und Large Caps seit Jahrzehnten. Das Ausmaß ist stärker als während der Finanzkrise 2007 und 2008“, meint Peter Kraus, Leiter Small Cap Equities bei der Berenberg Bank. Besonders stark fällt dieser Bewertungsabschlag gegenüber den Bluechips bei den europäischen Small Caps aus (siehe Infografik).

Ein wesentlicher Grund dafür ist die Tatsache, dass sehr viele Nebenwerte in zyklischen Branchen unterwegs sind, die vom globalen konjunkturellen Abschwung betroffen waren. Darüber hinaus hat der Markt die inflationsbedingt höheren Zinsen in die kapitalintensiven Geschäftsmodelle eingepreist. Wenn die Unternehmen bis zum März ihre Geschäftszahlen für 2023 vorlegen, ist kaum noch mit negativem Enttäuschungspotenzial zu rechnen. Wer mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr geht, hat das bereits kommuniziert. „Small und Mid Caps werden an vorderster Front von der Perspektive sinkender Zinsen profitieren“, ist Fondsmanager Kraus überzeugt. „Für Investoren bietet sich hier die größte Rebound-Chance seit der Finanzkrise.“

Bild: © istockphoto.com

Die Aktienkurse von Unternehmen aus frühzyklischen Branchen sind in der Regel die ersten, die wieder anspringen, wenn sich die Konjunkturperspektiven verbessern. Doch das Bild hat sich noch nicht bei allen klassischen Frühzyklikerbranchen aufgehellt. Die gestiegenen Energiepreise und die weiterhin rückläufige Nachfrage machen der Chemieindustrie weiter zu schaffen. Im Maschinenbau liegt der Auftragsbestand weiter unter dem langjährigen Durchschnitt. Bei den Banken wiederum könnten sich wieder sinkende Zinsen negativ auf das Geschäft auswirken. Der Halbleitersektor zählt dagegen zu den Industrien, die sich längst wieder im Aufwind befinden. Das gilt für die Chiphersteller ebenso wie für die Entwickler von Halbleiterequipment. Sehr gut ist auch die Auftragslage bei Unternehmen, die Investitionsgüter für die Energieerzeugung und hier vor allem für die Reduzierung von CO2-Emissionen entwickeln. Im Technologiesektor wiederum läuft es sehr gut für Firmen, die Anwendungen für Cloud-Datenspeicher und für die künstliche Intelligenz bereitstellen.

Entscheidend bei der Titelaus

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