Rezept für eine erfolgreiche Geldanlage

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GASTBEITRAG

+ REBALANCING Da sich die Kurse am Kapitalmarkt laufend bewegen, verschieben sich die Gewichtungen im Portfolio. So können unerwünschte Risiken entstehen. Ein regelmäßiges Rebalancing kann dagegen helfen.

Prof. Dr. Rolf Tilmes Vorstand des FPSB Deutschland und Academic Director Finance, Wealth Management & Sustainability Management an der EBS Executive School in Oestrich-Winkel.
Bild: © FPSB Deutschland

Die Magnificent Seven, wie die Aktien von Apple, Microsoft, Amazon, Google, Nvidia, Tesla, und Meta genannt werden, waren im abgelaufenen Jahr das Maß aller Dinge. Denn sie waren nicht nur maßgeblich für den Kursanstieg des US-Aktienindex S&P 500 um fast 25 % verantwortlich. Sondern sie kamen in der Folge zeitweise auch auf ein Gewicht von knapp 30 % an diesem Index. Am Nasdaq 100 hatten sie mehr als 50 % Anteil und selbst im breit gefassten MSCI World machten sie fast ein Fünftel der Marktkapitalisierung aus.

Aber auch insgesamt kann sich die Wertentwicklung von Aktien im vergangenen Jahr sehen lassen. So legte der DAX 2023 mehr als 20 % zu, der MSCI World sowie Gold kamen in US-Dollar gerechnet jeweils auf ein Plus von rund 15 %. Dagegen brachte der Anleiheindex REX 2023 nur ein mageres Plus von etwa 3,5 %. Diese Daten zeigen deutlich, dass sich die einzelnen Märkte keineswegs parallel entwickeln, sondern im Zeitablauf sehr unterschiedlich. Und das wiederum ist für Anleger von erheblicher Bedeutung.

Das gilt ganz besonders dann, wenn jemand mit seinem Portfolio langfristig ein Vermögen aufbauen möchte. Derjenige sollte eine Vermögensallokation aus Aktien, Anleihen und möglicherweise weiteren Anlageklassen gewählt haben, die genau zu seinem persönlichen Anlageziel sowie seiner individuellen Risikotragfähigkeit und Risikoneigung passt. Ist diese individuell passende Allokation aufgrund der unterschiedlichen Kursentwicklung der einzelnen Portfoliobestandteile nicht mehr gegeben, kann es zu unerwünschten Risiken und Unwuchten im Portfolio kommen.

Passt die Allokation noch zu den individuellen Zielen?

Das lässt sich am besten an einem Beispiel verdeutlichen. Angenommen, ein Anleger hat ein ausgewogenes Portfolio aus 50 % Aktien und 50 % sicheren Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen hoher Bonität. Aufgrund steigender Aktienkurse bei gleichzeitig fallenden Anleihekursen kann es nun passieren, dass dieser Anleger plötzlich einen Anteil von 60 oder sogar 70 % Aktien im Portfolio hat, dafür deutlich weniger festverzinsliche Wertpapiere.

Da jedoch die Kurse am Aktienmarkt in der Regel deutlich stärker schwanken als die Kurse von sicheren Staats- und Unternehmensanleihen, passt die veränderte Allokation nun nicht mehr zum individuellen Risikoprofil des Anlegers. Wo

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