Buffett stockt im Energiesektor weiter auf. Und hat hier die größten Probleme

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Kissigs Portfolio-Check

WARREN BUFFETT

Warren Buffett gilt als der beste Investor der Welt und seine Erfolgsbilanz ist atemberaubend. Wie die meisten Anleger probierte er zuerst verschiedene Methoden aus, sogar Charttechnik, bis er auf das Buch „The Intelligent Investor“ von Benjamin Graham stieß, das ihm die Augen öffnete. Seitdem ist Buffett überzeugter Value-Investor und Fundamentaldaten sind die Basis seiner Investmententscheidungen.

Michael C. Kissig

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Fotos: Atstock Productions -AdobeStock, Apple

Graham war selbst Investor und hatte mit seinem Werk „Security Analysis“, das er gemeinsam mit David Dodd verfasst hatte, beim jungen Warren bleibenden Eindruck hinterlassen. In diesem Standardwerk legte Graham seine Erkenntnisse aus dem Börsencrash von 1929 und der folgenden Weltwirtschaftskrise dar, die als „die große Depression“ in die Geschichtsbücher einging. Zudem lehrte Graham an der Columbia Universität und Buffett setzte alles daran, bei hm studieren zu können. Sie beeindruckten sich gegenseitig und so nahm Buffett nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums eine Tätigkeit in Grahams Investmentfirma auf.

Charlie Munger: Der Architekt von Berkshire Hathaway

Zu einem weiteren entscheidenden Wendepunkt in Buffetts Investorenleben führte seine Bekanntschaft mit dem Rechtsanwalt und Investor Charlie Munger. Dieser lenkte Buffetts Blick auf die Qualität der Unternehmen und auf ihre Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb. In der Folgezeit wurde der Moat, der ökonomische Burggraben, zum Schlüsselfaktor für Buffetts Anlageentscheidungen und seinen außergewöhnlichen Erfolg. Seine größte Fehlentscheidung als Investor war die Übernahme des siechenden Textilunternehmens Berkshire Hathaway, das ihm nach Grahams Methode als äußerst günstig erschien. Doch die US-Textilindustrie starb in den 1960er-Jahren durch die existenzbedrohende Billigkonkurrenz aus Asien. Buffett sah seinen Fehler ein und machte aus Berkshire seine persönliche Vermögensverwaltung, indem er alle seine Aktieninvestments in die Firma einbrachte. Anschließend formte er daraus die heute legendäre Heimat vieler Ausnahmeunternehmen und setzte dabei zunehmend auf die Prinzipien Charlie Mungers – den er 1978 auch als Partner bei Berkshire Hathaway gewann.

Die beiden schufen eine unvergleichliche „Compounding-Maschine“, deren Wert sich immer weiter erhöhte. Über einen Zeitraum von mehr als 60 Jahren hinweg liegt der Wertzuwachs bei beeindruckenden 20 % und dabei konnte das „Orakel von Omaha“, wie Buffett von seinen Fans auch genannt wird, in der Einzelbetrachtung den S&P 500 in den meisten Jahren schlagen. Der Aktienkurs ihrer Investmentholding Berkshire Hathaway folgte den Erfolgen von 12 US

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