Inselhüpfen in der Karibik

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DREI AIRLINES FÜR CULEBR A Brit ten-Norman Islander verbinden Puer to Rico mit den Virgin Islands. Unser Autor erlebt im Cockpit die anspruchsvolle Landung auf der Insel Culebra

Der Anflug auf Runway 13 in Culebra führt über den Flamenco Beach

Ein sanft geschwungener sichelförmiger Sandstrand, strahlend weiß, an dem sich die leichten Wellen türkisblauen Wassers brechen, gesäumt von satter tropischer Vegetation. Der Blick auf Flamenco Beach ist atemberaubend, besonders aus den großen Fenstern der Britten-Norman Islander der Fluggesellschaft Vieques Air Link, die sich gerade im Anflug auf die Insel Culebra befindet. Während die Passagiere diesen wunderbaren Ausblick genießen, bereitet sich der Pilot auf den anspruchsvollen Anflug vor. Dann geht alles ganz schnell: Nach Passieren des Strands durchfliegt die Islander ein kurzes Bergtal, um dann in einem steilen Sinkflug mit gleichzeitiger Kurve dem Geländeprofil hinunter zur Landebahn zu folgen. Trotz des ungewöhnlichen Anflugs setzt der Pilot die Islander weich auf die kurze Bahn, und wenige Sekunden später rollen wir bereits am Terminal vor. Willkommen auf Culebra!

Von Piraterie zum Tourismus

Die Insel Culebra (spanisch für Schlange) gehört zusammen mit der Schwesterinsel Vieques zu Puerto Rico, einem sogenannten Außengebiet der USA. Geografisch zählt Culebra zu den karibischen Jungferninseln (Virgin Islands) und bildet zusammen mit Vieques sowie einer Reihe unbewohnter Eilande die Spanischen Jungferninseln (Spanish Virgin Islands). Nach der Entdeckung der karibischen Inseln durch Kolumbus fand Culebra vorerst jedoch wenig Beachtung und diente über Jahrhunderte vor allem Piraten als Versteck. Erst seit 1811 unterlag die Insel der permanenten Kontrolle des spanischen Gouverneurs von Puerto Rico, was dem Treiben der Piraten endgültig ein Ende setzte. Im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 fielen die Spanischen Junferninseln schließlich zusammen mit Puerto Rico an die USA.

Heutzutage zählt Culebra rund 1800 Einwohner, deren Hauptsprache noch immer Spanisch ist. Bekannt ist die Insel vor allem für ihre wunderbaren Traumstrände, allen voran Flamenco Beach, der regelmäßig zu den zehn schönsten Stränden der Welt gezählt wird. Eine touristische Entwicklung der Insel fand anfangs jedoch nicht statt, da Teile Culebras für Schießübungen der US-Marine verwendet wurden, was sich im Nachhinein als Glücksfall erweisen sollte. So blieben der Insel die Sünden des frühen Massentourismus erspart. Auch nach Abzug der US-Marine blieb Culebra abseits der großen Touristenströme und bietet heute lediglich eine bescheidene Infrastruktur vor allem für Individualreisende. Zu erreichen ist Culebra nur über Puerto Rico, entweder über den See- oder den angenehmeren Luftweg zu Culebras „Benjamin Rivera Noriega Airport“ (IATA-Code CPX, ICAO-Code TJCP).

Air Flam