„Berlin braucht mehr“

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INTERVIEW / mit Adnan Kazim, Chief Commercial Officer (CCO) Emirates

In der Economy Class an Bord der A380 sind die Sitze in einer 3-4-3-Konfiguration angeordnet
Fotos: Emirates

AERO INTERNATIONAL: Wie entwickelt sich der deutsche Markt?

ADNAN KAZIM:Grundsätzlich sehen wir eine starke Nachfrage aus dem deutschen Markt. Deutschland zählt zu unseren wichtigen Quellmärkten. Auch die Zahl jener Deutschen, die Dubai nur als Drehkreuz für ihre Weiterreise nutzen, ist hoch. Aktuell bieten wir neun tägliche Flüge von und nach Deutschland an, einige davon mit A380. Und die Ladefaktoren bewegen sich in überaus gesunden Größenordnungen. 40 Prozent unserer Reisenden haben Dubai zum Ziel, 60 Prozent fliegen weiter, vor allem nach Asien. Beliebte Ziele sind Bangkok, Sri Lanka, Malaysia, Malediven oder die Seychellen.

Aktuell bedient Emirates Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Würden Sie gerne weitere deutsche Ziele in Ihr Programm nehmen?

Das würden wir sehr gerne. Doch die Verkehrsrechte lassen das nicht zu. Wir sprechen das Thema regelmäßig bei Besuchen in Deutschland, bei den zuständigen Ministerien und Behörden, an. Berlin schwebt uns beispielsweise als zusätzliches Ziel vor – ein interessanter Markt, der derzeit mit Langstreckenverbindungen unterversorgt ist. Und das als Hauptstadt! Berlin braucht mehr! Das Einzugsgebiet ist groß und reicht bis nach Polen hinein. Sobald wir die Genehmigung bekämen, könnten wir loslegen.

Welche Märkte stehen zudem im Fokus?

Im kommenden Geschäftsjahr 2024/25 können wir auf unsere ersten A350 zurückgreifen. 65 Airbusse dieses Typs sollen insgesamt bis 2027/28 ausgeliefert werden und uns mehr Flexibilität in unserem Netzwerk bieten. Wir möchten mit diesen Flugzeugen nicht nur Frequenzen zu bestehenden Zielen erhöhen, sondern auch neue, mittelgroße Märkte erschließen, für die die Boeing 777 oder die A380 kapazitätsmäßig zu groß sind. Beispielsweise in Afrika, aber auch in Europa, wo wir bereits jetzt 43 Ziele im Angebot haben. Dort sehe ich Potenzial für zusätzliche Destinationen, insbesondere in Osteuropa.

Und die bestellten Boeing 777 bieten weitere Optionen, richtig?

Zunächst erwarten wir die 777-9, mit denen ältere 777-300ER ersetzt werden. Ab 2030 kommen