Ferienflieger der Luxusklasse

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BEONDDie neue maldivische Fluggesellschaft ist im November mit einer ersten A319 ins Ferienfluggeschäft gestartet. Der Start gestaltete sich schwierig, dennoch sind die Ambitionen weiterhin groß

Text Robert Kluge

Beond setzt derzeit eine einzige A319 ein, die zuletzt noch für die deutsche Sundair flog
Foto: Ralf Plechinger

Es ist gut 50 Jahre her, dass damit begonnen wurde, die Malediven touristisch zu erschließen. 1972 wurde mit dem „Kurumba“ auf Malés bis dahin unbewohnter Nachbarinsel Vihamanafushi das erste Hotel errichtet, Tauchtouristen aus Italien waren die ersten Gäste. Inzwischen kommen Jahr für Jahr mehr als eine Million Erholungssuchende ins Land. Der Tourismus ist zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor des Inselstaates geworden.

Nun hat mit Beond die erste Luxus-Leisure-Airline den Betrieb aufgenommen, und der Velana International Airport auf Malé steht nicht zufällig im Zentrum des Geschäfts. Dorthin bringt das vorerst einzige Flugzeug, eine 20 Jahre alte A319, die früher bereits für EasyJet, Sky Airline und zuletzt für die deutsche Sundair geflogen ist, seit Mitte November vergangenen Jahres pro Flug bis zu 44 Passagiere aus München und Zürich.

Das Konzept ähnelt nicht zufällig dem Angebot der einstigen PrivatAir oder aktuell der französischen La Compagnie, die Geschäftsreisende zwischen Europa und den USA in einer reinen Business-Class-Bestuhlung mit entsprechend geringer Passagierdichte in der Kabine befördert. Hatte die inzwischen nicht mehr existierende PrivatAir in ihrer zum Einsatz gekommenen A319 eine 48er-Bestuhlung, sind es bei La Compagnie A321 76 Plätze. Die aktuell von BAAM geleaste A319 der Beond bietet 44 bequeme und komplett in die Horizontale stellbare Ledersitze; für die A321 wird mit 68 Sitzen geplant.

Doch der eigentliche Unterschied im Geschäftsmodell ist die Zielgruppe luxusliebender Urlauber, für die die Frequenzen der All-Business-Anbieter aufgrund längerer Aufenthalte vor Ort keine Rolle spielen. Ansonsten sind die Aspekte Punkt-zu-Punkt-Verkehr und Premiumqualität auch für Beond von wesentlicher Bedeutung: „Wir möchten Leistung am unteren Rand derzeit üblicher Businesstarife anbieten“, sagt Sascha Feuerherd. Und das „können wir dank des gezielten Einsatzes von typischen Low-Cost-Bausteinen wie einer einheitlichen Kabine in Flugzeugen nur eines Typs“.

Profiliertes Management

Feuerherd ist Mitgründer und als Chief Commercial Officer (CCO) einer der Manager. CEO und Chairman ist Tero Taskila, und Max Nilov