Ewig Ärger mit den Dirnen

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Kaiser Wilhelm II.

Geschichten aus vergangenen Zeiten

Die Beatles sangen: „Can’t buy me love.“ Die Liebe gibt’s nicht zu kaufen. Doch was Liebe bedeutet, ist eine Frage der Definition, wie Prinz Charles 1981 bemerkte.

Im Jahr 1879 zog Wilhelm II. (1859-1941) – damals noch nicht Kaiser – im Elsass ins Manöver. Der junge Prinz wollte nicht nur Kanonen abfeuern, sondern sich amüsieren. Und dafür gab es in Straßburg eine Expertin.

Wilhelm „bezahlt“ mit einem Foto

„Miss Love“ nannte sich die Dame, „Fräulein Liebe“. Ihr richtiger Name lautete Emilie Klopp. Sie war eine Frau für gewisse Stunden – und Wilhelm nahm ihre Zeit gern in Anspruch.

Dass „Miss Love“ den Prinzen zum Mann machte, war nicht genug. Sie machte ihn auch zum Vater. Upps! Bald kam ein Mädchen auf die Welt, das vermutlich Wilhelms Tochter war. Mehr ist nicht bekannt.

Später holte der Royal Fräulein Klopp nach Potsdam. Doch die Affäre war nicht von Dauer. Denn man war sich über die Zahlungsmodalitäten nicht ganz einig …

Die Dirne verlangte Geld für ihre Dienste. Sie hatte ihren Teil ja auch erfüllt. Doch der Prinz hielt es für ausreichend, „Miss Love“ mit einem Porträt abzuspeisen – von sich selbst.

Dabei hatte sie ihn nicht gebeten: „Wilhelm, schenk’ mir ein Foto.“ Jahre später sollte sich die schlechte Zahlungsmoral rächen.

Wilhelm heiratet 1881 Auguste Viktoria. Doch seine Affären gehen weiter

Die royale Affäre wird richtig teuer

Wilhelm vergnügte sich weiterhin mit leichten Mädchen. In Eisenerz (Österreich) lud er zwei Damen in sein Hotel, die nicht nur ihm den Schlaf raubten – sondern auch den unfreiwilligen Mithörern.

1881 heiratete er zwar Prinzessin Auguste Viktoria (1858- 1921). Doch der Spaß ging weiter.

Dann wurde Wilhelm 1888 zum Kaiser der Deutschen gekrönt.

Wilhelm von Bismarck ist von seinem Kaiser schockiert

Nun beschloss Emilie Klopp, endlich abzurechnen. Sie schrieb einen Brief an den preußischen Landrat Wilhelm von Bismarck (1852-1901) – auch er ein Stammkunde. Darin kam „Miss Love“ schnell zur Sache: Sie verlangte 25.000 Goldmark für ihr Schweigen.

Natürlich gewährte sie dem armen Landrat Einblick in die Briefe, versehen mit expliziten Wünschen, die Wilhelm ihr geschickt hatte. Der nunmehrige Kaiser war

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