DU HIGH, ICH LOW – DAS IST HALT MANCHMAL SO…

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Du High, Ich Low...

Das ist halt manchmal so! Freund*innen sind selten gleichzeitig gleich happy: Auf der Wippe des Glücks ist eine mal befördert, frisch verliebt und oben, die andere aber geghostet, gefeuert und down. Wie Freundschaften diese Phasen überstehen können – und warum es völlig okay ist, sich mal zurückzuziehen

TEXT: STELLA BRIKEY

KEINE*R WIRD HÄNGEN GELASSEN Laut einer Umfrage von YouGov haben die Deutschen neben dem*der beste*n Freund*in im Schnitt 3,7 weitere enge Freund*innen sowie elf Personen im erweiterten Freundeskreis: Wie gut also, dass wir uns an die wenden können, wenn wir mit der*dem Bestie mal nicht in Balance sind …
FOTO: SERGEY FILIMONOV/STOCKSY

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Stellen Sie sich vor, Sie wurden gerade verlassen, stehen gefühlt vor den Trümmern Ihres Liebeslebens, und dann erzählt Ihnen Ihre beste Freundin, dass sie bald heiraten wird. Und Sie sagen laut: „Toll, Glückwunsch!“ Denken aber leise: Okay, puh, weiß nicht, ob ich mir das jetzt anhören kann … Dabei sollte man sich doch eigentlich für die andere freuen. So, wie es sich für eine gute Freundin eben gehört – oder? Oder! Denn das geht leider nicht immer. Vor allem, wenn einem das Glück dieses Lieblingsmenschen schmerzhaft vor Augen führt, was bei einem selbst gerade alles schiefläuft oder was einem fehlt. Das kann entsetzlich wehtun. Manchmal ist man selbst überrascht davon, wie heftig einen die Happiness eines Freundes oder einer Freundin aus der Bahn wirft. Also Fake-Lächeln anknipsen und durch?

Bloß nicht. Aber „man kann schon erst mal zuhören, wenn die andere schwärmt“, sagt Diplom-Psychologin und Beziehungsexpertin Ulrike Scheuermann, die das Buch „Freunde machen gesund“ geschrieben hat. Bloß sei eine Grenze erreicht, wenn die Glückliche so gar keine Rücksicht darauf nehmen würde, dass die andere offensichtlich darunter leidet. Der erste Impuls ist dann oft: Rückzug! Man ignoriert ihre Anrufe, sagt Verabredungen ab. Und fühlt sich: schlecht. „Dabei ist es total in Ordnung, in solchen Phasen erst mal auf Abstand zu gehen. Manchmal passen Lebenssituationen einfach nicht zueinander“, meint Ulrike Scheuermann.

AUSSPRECHEN STATT ABWÜRGEN

Kontakt minimieren wird dann sozusagen zur Selbstfürsorge. Allerdings sollte man das unbedingt kommunizieren und auch ehrlich sagen, warum man gerade Zeit für sich braucht. „Reden, reden, reden ist das Zauberwort“, so die Expertin. „Auf gar keinen Fall ghosten. Das ist unfair, lässt die andere Person in der Luft hängen und im schlimmsten Fall an sich selbst zweifeln“, erklärt die Psychologin. „Eine Beziehung ohne ausgesprochenen Abschluss ist eine

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