Zwei Jahre Krieg – und kein Ende in Sicht

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FAKTEN ZUM MITREDEN

Das ist die bittere Bilanz nach Putins Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022, der sich nun zum zweiten Mal jährt. Die Fakten und die wichtigsten Fragen

Es ist ein Thema, das viele gern verdrängen. Wer will schon morgens mit dem Gedanken an Krieg aufwachen und abends damit schlafen gehen? So ist der Krieg in der Ukraine Stück für Stück von den Titelseiten der Morgenzeitungen und aus den abendlichen TV-Hauptnachrichten verschwunden.

Dabei hat er auch nach zwei Jahren nichts von seinem Grauen verloren, im Gegenteil. Entlang der 1 300 Kilometer langen Front zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften im Osten und Süden der Ukraine gibt es an manchen Tagen mehr als 1 000 Tote und Verletzte. Und fast täglich liegen ukrainische Großstädte auch weitab der Front unter Beschuss mit russischen Raketen und Drohnen, bei dem viele Zivilisten sterben.

Wie ist die militärische Lage an der Front?

In der Nacht zum 24. Februar 2022 hatte Russlands Machthaber Wladimir Putin die Ukraine mit einer gewaltigen Streitmacht überfallartig angegriffen. Mit Gegenwehr hatte er offenbar gar nicht gerechnet. Doch vor den Toren der ukrainischen Hauptstadt wurde die Vorhut der russischen Soldaten, die schon ihre Paradeuniformen für die Siegesfeier dabei hatten, vernichtend geschlagen. Im Osten und Süden gelang den Ukrainern nach blutigen Kämpfen 2022 und 2023 die Befreiung weiterer zunächst russisch besetzter Gebiete bei Charkiw und Cherson. Doch seitdem stockt die Front. Russen und Ukrainer liefern sich erbitterte Gefechte um einzelne Dörfer, ohne dass die eine oder andere Seite größere Erfolge erzielt. Militärexperten vergleichen die Situation inzwischen mit dem Stellungskrieg auf den Schlachtfeldern von Verdun im Ersten Weltkrieg. Ähnlich wie damals rechnen sie damit, dass der Krieg erst dann endet, wenn eine der Kriegsparteien (damals war es Deutschland) wirtschaftlich und politisch zusammenbricht.

Die Zerstörung

170 000 Gebäude in der Ukraine wurden bisher zerstört. Ganze Städte wie Mariupol und Bachmut wurden durch russischen Beschuss und erbitterte Kämpfe ausradiert

Die Trauer Die Soldatenfriedhöfe (Foto) wachsen. Die Zahl der getöteten oder verstümmelten Soldaten geht in die Hunderttausende. Allein bis Ende 2023 kamen laut den Vereinten Nationen außerdem mindestens 10 191 Zivilisten ums Leben, davon 573 Kinder. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen
Die Angst in fast allen Teilen des Landes, auch weit von der Front entfernt, leben Millionen ukrainische Zivilisten mit nahezu täglichen Angriffen russischer Raketen. In Schulen, U-Bahnhöfen und Kellern (Foto) harren sie während der Zeit der Luftalarme aus
FOTOS: imago images (2), dpa Picture-Alliance, action press, Getty Images

Wie hat der Krieg die Welt verändert?

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