Ihre große Sorge um unsere Demokratie

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TITELGESCHICHTE

Die Sportlegende beklagt im SuperIllu-Interview ein Versagen der Politik, spricht über einen gesundheitlichen Rückschlag und teilt Erinnerungen an Jutta Müller

Katarina Witt

Katarina Witt schrieb als Eiskunstläuferin Geschichte. Das Thema Sport ist ihr bis heute wichtig
Hier genießt sie den Anblick der „Seerosen“ von Claude Monet. Das Bild entstand zwischen 1914 und 1917

Unser Fotoshooting mit Katarina Witt, 58, findet im Museum Barberini in Potsdam statt, genauer gesagt: in der dortigen Impressionismus-Sammlung. Die Stimmung ist locker und gelöst; immer wieder ertönt das typische Lachen der zweifachen Olympiasiegerin und vierfachen Weltmeisterin im Eiskunstlauf: laut, herzlich, ansteckend. Bei einigen Gesprächsthemen wird Witt jedoch ernst und traurig – etwa, als es um ihre verstorbene ehemalige Trainerin Jutta Müller (†94) geht oder als sie sich über ihre bis dato schwerste Verletzung äußert, die sie 2023 in einer Zeit großer Frustration erlitt. Zunächst aber reden wir mit ihr über: die Kunst!

Frau Witt, wie ist es für Sie, hier zu sein? Einfach toll! Allein das Wissen, dass all diese Gemälde vor so langer Zeit entstanden sind. Kunst transportiert Geschichte – und wenn sie dann noch so schön anzuschauen ist wie die impressionistischen Werke hier, bleibt die Zeit für einen Moment stehen. Ich finde es ganz großartig von Hasso Plattner, dass er der Stadt Potsdam dies ermöglicht. Mich fas- ziniert Kunst aber nicht nur, sie entspannt mich auch: Als ich vorhin auf der Bank saß und mir Monets „Seerosen“ anschaute, war das ein unglaublich beruhigendes Gefühl. Und es erfüllte mich mit Respekt, wie viel Zeit der Künstler investiert hatte. Ist es nicht ein wunderbares Kontrastprogramm zu all den Instagram-Schnappschüssen &Co., mit denen man geflutet wird in dieser ohnehin so flüchtigen, schnelllebigen Zeit?

„Schlittschuhläufer in Giverny“ heißt dieses Monet-Gemälde aus dem Jahr 1899. Kein Wunder, dass es Witts Interesse weckt!
FOTOS: Paul Schirnhofer für SuperIllu

Hier hängt Kunst an den Wänden – Sie brachten Kunst aufs Eis. Sind Sie privat ebenfalls Ästhetin?

Das würde ich schon sagen! Ich möchte mich möglichst immer wohlfühlen. Selbst wenn wir in meinem „Kurvenstar“-Sportstudio Mitgebrachtes zwischendurch essen, dann sollten schon richtige Teller und Besteck auf den Tisch. Und zu Hause sorge ich für Ordnung. Eine Ecke darf ein bisschen chaotisch sein, ansonsten hat alles seinen Platz. Das heißt nicht, dass ich nicht im Jogginganzug daheim herumlungere – was Karl Lagerfeld so gar nicht gefallen hätte! (lacht) Na, und ich hab gern frische Blumen vom Markt daheim. Ich freu mich jetzt s

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