Mit der Mode ist das so eine Sache: Gab es früher klare Trends, ist heute die Diversität, also das Nebeneinander vieler individueller Vorlieben Trumpf. Das gilt für die Bekleidung ähnlich wie für das Einrichten. Wir zeigen dies anhand aktueller Tapetenbeispiele.
Zum Glück ist mit der Fokussierung auf die persönlichen Vorlieben vieles einfacher geworden: Toleranz ist eine allgemein akzeptierte Eigenschaft – auch wenn es manchmal schwierig ist, sie wirklich zu leben – und sie gibt uns die Freiheit, dem nachzugehen, was uns gefällt. Man braucht also vielleicht nicht mehr ganz so viel Mut, um sich für ausgefallene Tapeten zu entscheiden. Und selten war das Angebot so vielseitig, von starken, grafischen Mustern, üppigen Ornamenten, zarten Aquarellen, verspielten floralen Dessins, diamantartig funkelnden Effekten bis hin zu eigenen Schöpfungen, die dank Digitaldruck zum Wandkleid werden. Die großen Tapetenhersteller haben diese Entwicklung längst erkannt und und stellen ganze Kampagnen auf das individuelle (Er)Leben ein, so wie A.S. Création mit der aktuellen Kollektion Stories of Life, die fast 90 Tapetendessins umfasst. Auch Marburg hat mit der neuen Kollektion Eclectic – Thinking outside the Box einen sehr experimentellen Ansatz verfolgt und auf eindrucksvolle Weise Optik, Haptik, Struktur und Lichtbrechung kreativ zu einer ganz eigenen Tapetenkollektion kombiniert. Neben der konzeptionellen und gestalterischen Ebene sind es aber auch technische Entwicklungen, die Tapeten ganz neue Anwendungsbereiche bieten. So hat Erfurt mit dem JuicyWalls Feuchtraum-System ein Verfahren zur Marktreife gebracht, das nun auch erlaubt, Fototapeten in Nasszellen verkleben.
Bleibt eigentlich nur noch, die Orientierung zu bewahren und das für sich Richtige zu finden. Erlaubt ist nämlich alles, was gefällt!