Von Helfern und Saboteuren

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WÄHREND MYKORRHIZA-PILZE ZUM KLIMASCHUTZBEITRAGEN, SCHAFFEN SCHADPILZE ZUSÄTZLICHEPROBLEME FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT.

EILEEN STILLER

PLUTEUS CERVINUS Das Sporenpulver eines Rehbraunen Dachpilzes tanzt unter seinen Lamellen in der Luft und läutet die nächste Generation und den nächsten Wachstumszyklus ein. Die Aufnahme entstand in Griechenland auf dem Olymp.

SEIT 400 MILLIONEN Jahren unterstützen Mykorrhizapilze das Leben an Land. Im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen könnte ihr Beitrag so wichtig werden wie lange nicht.

Mykorrhizapilze helfen, mehr Kohlenstoff im Boden einzulagern, und machen Pflanzen widerstandsfähiger gegen Dürre und andere Extrembedingungen. Wie wichtig diese Wurzelpilze als Kohlenstoffspeicher sind, hat ein internationales Forscherteam unlängst in der Fachzeitschrift Current Biologyberechnet. Demnach gelangen durch die Pflanzen-Pilz-Partnerschaft jährlich gewaltige 13 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in den Boden – das ist mehr als ein Drittel der jährlichen Treibhausgas-Emissionen, die der Mensch durch fossile Brennstoffe verursacht.

Das Autorenteam wies in dem Zusammenhang auch auf die Bedeutung dieser Wurzelpilze für die Landwirtschaft hin. Überweidung, Abholzung und intensive Landwirtschaft setzen den Böden weltweit zu. Die Welternährungsorganisation warnt, dass bis zum Jahr 2050 rund 90 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Böden degradiert sein könnten.

Gerade auf trockenen Flächen könnte Mykorrhizapilzen künftig eine Schlüsselrolle zufallen: Mit ihrem Mycel durchdringen sie den Boden bis in den letzten Winkel, verhindern so eine fortschreitende Erosion und verbessern die Bodenstruktur. Vor allem sorgen sie dafür, dass ihrer Partnerpflanze noch das letzte Tröpfchen Feuchtigkeit zur Verfügung steht.

Während Mykorrhizapilze also einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, stellen Pilzschädlinge eine zusätzliche Bedrohung für die Landwirtschaft dar.

Pilze wachsen gut, wenn es feucht und warm ist, auch auf Nutzpflanzen. Unter zukünftigen Klimabedingungen dürfte dies problematisch werden. Schon heute vernichten Schadpilze weltweit Nahrungspflanzen, die bis zu vier Milliarden Menschen ernähren könnten. Betroffen sind alle wichtigen Nutzpflanzen, von Reis, Weizen und Mais bis zu Soja und Kartoffeln, wobei die parasitären Pilze gerade in Monokulturen ideale Brutstätten finden. Der Trend wird

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