Das Berliner Start-up Skyseed will mit Bäumen unser Klima schützen. Drohnen, die Saatgut-Pellets ausbringen, sollen die Aufforstung zerstörter Wälder günstiger, einfacher und vor allem schneller machen.
Text JULIA GRAVEN Foto SASKIA UPPENKAMP
IM „IMPACT HUB BERLIN“ arbeiten Menschen an Ideen, die die Welt besser machen sollen. Für Ole Seidenberg und sein Unternehmen Skyseed ist das ehemalige Lagerhaus der Berliner-Kindl-Brauerei ein idealer Ort. „In unserer Werkstatt können wir Lärm machen und unsere Drohnen gut rein- und raustransportieren“, erklärt der 40-Jährige, der das Start-up 2021 mit den Brüdern Dominik und Simon Wind gegründet hat. Skyseed pflanzt Wälder mit Saatgut aus der Luft. Die Technik soll mit dem Tempo des Klimawandels Schritt halten, ist auch in schwierigem Gelände einsetzbar und gilt als bezahlbare Alternative zum Aufforsten mit Setzlingen aus der Baumschule.
Laut Waldzustandserhebung waren 2022 vier von fünf Bäumen in Deutschland krank. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sagt: „Der Wald ist ein Patient, der unsere Hilfe braucht.“ Skyseed will diese Hilfe leisten, mit selbst entwickelten Saatpellets aus bis zu 40 verschiedenen Arten, vom Spitzwegerich bis zur Douglasie. Die Samen werden mit einem Materialmix aus Pflanzenkohle und weiteren ökologischen Hilfsstoffen wie Biostimulanzien ummantelt, die die Samen einbinden. Sie sollen so besser keimen und anwachsen als „nacktes“ Saatgut und lassen sich wegen des größeren Gewichts gezielter abwerfen. Auch Stickstofflieferanten wie