WILDE PERLEN IM PAZIFIK

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DIE GALAPAGOS-INSELN FASZINIEREN DURCH IHRE NATUR UND DIE ZUTRAULICHE TIERWELT.

TEXT SIMONE EINZMANN

Haie und Thunfische treiben Heringsmakrelen zusammen. Galapagos hat die weltweit höchste Haidichte.

AUS DEM VERWASCHENEN GRAU und Ocker des trockenen Bodens schälen sich bernsteinfarbene Augen, stellen sich Nackenstacheln auf. Ein großes rosa Maul begrüßt uns mit einem lang gezogenen Gähnen. Direkt neben der Flughafenhalle liegt ein meterlanger Landleguan mit einer so lässigen Selbstverständlichkeit im Staub, als wäre er eine Taube am Hauptbahnhof. Das Paradies heißt uns willkommen.

In den sanften Wellen des Hafens wartet schon unser Kreuzfahrtschiff, die MS Santa Cruz II. Sie wird uns sechs Tage und 380 Seemeilen sicher über den Pazifik tragen und jeden Tag in einer neuen Welt aussetzen. Von den rund 130 Inseln, die der legendäre Vulkanarchipel tausend Kilometer vor der Küste Ecuadors zu bieten hat, werden wir acht erkunden.

„ZUSAMMENBLEIBEN, nichts anfassen, nichts mitnehmen, zu Tieren zwei Meter Abstand halten“, ruft unser Guide Gabriel, während seine Augen angestrengt zwischen seinen Schützlingen hin- und herspringen. Doch die sind längst runter vom Boot und hinterlassen euphorisch ihre Fußabdrücke im jungfräulichen Sand des Inselchens Mosquera. Dutzende pelzige Seelöwen liegen wie lebende Steine am Strand, rollen sich nur ab und an im weichen Licht der untergehenden Sonne. Auf den schwarzen Lavafelsen patrouillieren feuerrote Klippenkrabben, und Meerechsen recken ihre gepanzerten Drachenköpfe dem Himmel zu. Wir fühlen uns wie Entdecker, Eroberer – in dieser Welt ohne Zeit.

An den Nachmittagen legen wir, mit jedem Tag eingespielter, unsere Schnorchelausrüstung an: Neoprenanzug, Flossen, Maske – check. Vom Boot lassen wir uns aus dem grellen Sonnenlicht in das kühle, düstere Unterwasserreich gleiten und hören nur mehr unseren langsamen, ruhigen Atem. Um uns tummeln sich neugierig Gelbschwanz-D

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