WO ITALIEN AM SCHÖNSTEN IST

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KLEINE DÖRFER, TRAUMSTRÄNDE, AZURBLAUES MEER: DIE KÜSTE BIETET DAS BESTE DES LANDES.

TEXT JULIA BUCKLEY

Im 5000-Einwohner-Städtchen Amalfi scheinen die Häuser vom Meer aus den Hang hinaufzuklettern – typisch für die Küste am Golf von Salerno.
FOTOS: AWL IMAGES; FRANCESCO LASTRUCCI

ES IST EIN SAMSTAG im Sommer an der Amalfiküste, und man hat das Gefühl, dass es die ganze Welt nach Positano verschlagen hat. Die einzige Straße, die vom Hafen ins Dorf führt, ist proppenvoll. Eine lange Menschenschlange windet sich langsam bergauf wie eine einzige, einheitliche Masse – der Übertourismus dämpft die Schönheit von Positanos farbenfrohen Hanghäusern. Doch wie ich bald herausfinden werde, hat die Amalfiküste noch eine ganz andere Seite zu bieten, die nur so vor Kultur, Geschichte und Dolce Vita strotzt.

Zum Beispiel in der Krypta der Kirche Santa Maria Assunta, die zum Römischen Archäologischen Museum (MAR) von Positano gehört. Neben Fundstücken aus der Römerzeit gibt es auch diese mittelalterliche Krypta sowie einen Friedhof aus dem 17. Jahrhundert. Gegenüber der Kirche (in die sich Touristen in kurzen Hosen und T-Shirts drängen, um einem amerikanischen Paar bei der Trauung zuzusehen) führt mich mein Guide Paola, Mitarbeiterin des MAR, eine unterirdische Treppe hinab – immer tiefer in die Vergangenheit. Plötzlich befinden wir uns unter der Kirche in einer anderen, oberen Krypta. Unter einem Glasboden ist ein Zimmer mit Fresken in strahlenden Rot-, Jadegrün-, Senf- und Azurtönen zu sehen. Es ist der erste freigelegte Teil einer römischen Luxusvilla, die einst die Küste Positanos zierte, bevor sie im Jahr 79 n. Chr. unter Asche und Bimsstein (sowie später unter Schlammlawinen) begraben wurde. Derselbe Vulkanausbruch zerstörte auch das gut 14 Kilometer nördlich gelegene Pompeji. „Wir wussten, dass es hier irgendwo eine Villa gab, kannten aber ihre genaue Lage nicht“, erzählt Paola. Nach Jahrhunderten der Verschüttung wurde sie schließlich im Jahr 2003 wiederentdeckt. Im Zimmer tummeln sich Seepferde, Nixen und Putten aus Stuck, während Trompe-L’oeil-Gemälde Szenen aus der klassischen Mythologie zeigen.

Später, oberhalb von Ravello, gelange ich über Bergstraßen nach Tramonti. In ein Tal geschmiegt und mit dem glitzernd blauen Tyrrhenischen Meer in d

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