Knollen mit Mehrwert

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Die exotischen Süßkartoffeln brauchen kaum Pflege, kommen mit Sommerhitze bestens zurecht und die reiche Ernte ist fast garantiert

Mit ihrem dekorativen Blattwerk eroberte die schöne Windenart bei uns vor gut 10 Jahren die Balkonkästen und Staudenbeete. Nun liegen für die Küche bestimmte Sorten im Trend. Und deren Zierwert ist ebenfalls nicht zu unterschätzen!
An Farbenvielfalt sind Süßkartoffeln kaum zu übertreffen. Das Spektrum reicht von Zartgelb über Orange und Purpurrot bis Tiefviolett. Auch geschmacklich unterscheiden sich die Knollen deutlich von den „echten“ Kartoffeln
Fotos: Flora Press (3): Frédéric Tournay/Derek St. Romaine/Martin Hughes-Jones, GAP Photos (4): Sarah Cuttle (2)/Graham Strong/Thomas Alamy, gartenfoto.eu/Martin Staffler, mauritius images /Mauro Rodrigues/Alamy,
1 Mit dem Setzen sollte man sich Zeit lassen, bis sich Luft und Boden auf 15–18 °C erwärmt haben (Pflanzabstand 60 x 40 cm). Eine zuvor ins Beet eingearbeitete Kompostgabe (ca. 3 Liter/m²) reicht als Startdüngung aus.
2 Ein Schuss Brennnesseljauche oder kalireicher organischer Flüssigdünger, ab Ende Juni mehrmals über das Gießwasser verabreicht, fördert die Entwicklung kräftiger Triebe.
3 Wer viele Blüten erwartet, wird bei den Gemüse-Süßkartoffeln enttäuscht. Anders als bei den Ziersorten überragen nur wenige zartrosa gefärbte Kelche das Blättermeer.

Nur wenige Gemüsearten sind leichter zu kultivieren als die ursprünglich aus den Tropen stammenden Süßkartoffeln. Die Pflanzen sind robust, Krankheiten sind bei uns bislang nicht bekannt und auf die Ernte ist Verlass. Einzige Voraussetzungen sind ein warmer, sonniger Platz und ein nicht allzu nasser Sommer.

Die dicksten Knollen entwickelt ‘Beauregard’, eine der frühesten und von der Bayerischen Landesanstalt für Weinund Gartenbau im Freilandanbau geprüfte Sorte. Innerhalb von 90 Tagen werden einzelne Exemplare bis zu 1 kg schwer. Ein Geschmackserlebnis der Extraklasse bieten die etwas weniger ertragreichen Züchtungen ‘Evangeline’ und ‘Murasaki’. Im Vordergrund stehen nussige und nur leicht süßliche Aromen. Weißfleischige Sorten werden bei uns weniger angebaut, vermutlich, weil sich selbst geschmacklich herausragende Varianten auf dem Teller kaum von der gewohnten Kartoffelbeilage abheben.

Die Jungpflanzen entwickeln sich nur langsam. Eine Mulchschicht verhindert Unkrautwuchs und hält den Boden gleichmäßig feucht. Mischkultur-Tipp: Dazwischen Pflücksalat pflanzen und ernten, bevor die Süßkartoffeln den vollen Platz beanspruchen

Mit vorgezogenen Jungpflanzen vom Gärtner erspart man sich die mehrwöchige Vorkultur. Mit der Pflanzung eilt es nicht. Besser, man wartet ab, bis sich der Boden bis in tiefere Schichten erwärmt hat. Bis die Ranker im Wachstum richtig loslegen, hält man das ganze Beet unkrautfrei. Später bilden sie an den langen Trieben zus

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