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Hunderttausende Menschen sind in den letzten Wochen auf die Straße gegangen, manche demonstrieren zum ersten Mal in ihrem Leben – gegen den wachsenden Rechtsextremismus und eine Partei, die in manchen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Wir haben mit Anna Ohnweiler gesprochen, die „Omas gegen Rechts“ in Deutschland gegründet hat

Der Hasskommentar eines Neonazis war der Grund, weswegen Anna Ohnweiler nach österreichischem Vorbild die „Omas gegen Rechts“in Deutschland gründete
Fotos: Emma Leiber/Janice Rimmelin, Anna Ohnweiler/privat (6)

Sätze wie „Menschenrechte statt rechte Menschen“ und „Nie wieder ist jetzt!“ stehen auf den Plakaten der rund 180 000 Teilnehmer einer Demo in Hamburg Ende Januar. Sie alle haben sich versammelt, um friedlich gegen Rechtsextremismus in Deutschland zu protestieren. Richtig Fahrt aufgenommen haben die Proteste seit dem 10. Januar, als das Rechercheteam Correctiv ein Geheimtreffen offenlegte, an dem neben AfD-Vertretern auch bekannte Rechtsextremisten teilnahmen. Dort kam immer wieder die sogenannte „Remigration“ zur Sprache – ein verschleierndes Wort, denn damit ist gemeint, unter anderem Menschen aus Einwandererfamilien des Landes zu verweisen.

LISA-Volontärin Janice Rimmelin hat mit Aktivistin Anna Ohnweiler gesprochen

Seither hat auch die Initiative „Omas gegen Rechts“ in Deutschland enormen Zuwachs verzeichnet. „Innerhalb weniger Wochen haben wir uns vervierfacht“, erzählt Anna Ohnweiler, die Gründerin der Initiative. Rund 30000 Mitglieder zähle die Vereinigung aktuell, schildert die 73-Jährige im Gespräch mit LISA. Seit 2018 gehen die „Omas gegen Rechts“ bundesweit mit Schildern, Plakaten und Shirts auf die Straße. Für Demokratie, Respekt und Vielfalt. Und gegen rechtes Gedankengut.

Mitten unter uns Denn der Rechtsextremismus in Deutschland ist längst keine Randerscheinung mehr. Über 38000 Personen wurden vom Verfassungsschutz 2022 als rechtsextrem eingestuft.Anhänger der Ideologie lehnen den demokratischen Staat ab und versuchen stattdessen, eine autoritäre „Volksgemeinschaft“ zu errichten – wie Deutschland es zuletzt unter Hitlers Regime erlebte. Dabei inbegriffen sind Rassismus, Judenhass und Gewalt. Einstellungen, die auch die AfD in Teilen unterstützt.Trotzdem würden laut einer aktuellen Umfrage etwa 19 Prozent die AfD wählen, wenn jetzt eine Wahl wäre.

Rechte Hetze Das findet Anna Ohnweiler sehr bedenklich: „Nur weil man unzufrieden ist mit den Entscheidungen unserer Regierung, darf man nicht aus Frust das Kreuz bei einer Partei machen, die uns langfristig ins Verderben führen wird.“ Zu deutlich sehen sie und ihre Mitstreiterinnen Parallelen zur NS-Zeit. Das Bundesamt für Verfassungsschutz wertet die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsf

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