Wird das Wetter immer extremer?

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REPORT

Auf den heißen Spuren von El Niño: ARD-Meteorologe Sven Plöger reiste mit Wissenschaftlern nach Panama

STARKREGEN Zu Unwettern wie hier in Bangladesch könnte es auch bei uns immer häufiger kommen
SEGELTOUR ARD-Meteorologe Sven Plöger reist mit der Forschungsjacht „Eugen Seibold“
WASSERTEST Mit einem Gerät namens „Rosette“ können Sven Plöger und Forscher Ralf Schiebel (v. l.) Meeresproben entnehmen

Das Jahr 2023 war das weltweit wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Experten befürchten, dass 2024 ein weiteres Rekordjahr wird – und damit noch heißer. Die Alarmzeichen der Klimaerwärmung sind weltweit unübersehbar: Starkregen, Überschwemmungen, Wirbelstürme, Hitzewellen, Waldbrände.

Welche Rolle spielt dabei das Wetterphänomen El Niño im östlichen Pazifik? Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft erforschen aktuell, welche Fernwirkung die warme Meeresströmung hat. Deshalb ging Sven Plöger, Meteorologe der ARD, im September 2023 in Panama an Bord des Forschungsschiffs „Eugen Seibold“. Der Titel des Films, der dabei entstand, lautet: „Wie extrem wird das Wetter, Sven Plöger? Die Macht des El Niño“ (siehe TV-Tipp S. 19). „Es geht um die Frage, ob und wie El Niño das Wetter verändert und ob der Klimawandel zu einer Art permanentem El Niño führen könnte“, sagt Plöger. „Wir wollen die Zuschauer nicht mit erhobenem Zeigefinger missionieren, sondern Wissenschaft ‚übersetzen‘ und ohne Ideologie in spannenden Geschichten erzählen.“

Forschung im Pazifik auf einer Segeljacht

Dazu gehören Plögers Begegnungen in Mittelamerika und seine Erlebnisse an Bord der „Eugen Seibold“, einer 22 Meter langen und sechs Meter breiten Segeljacht, die 2018 getauft wurde und seitdem zu Forschungszwecken eingesetzt wird.

An Bord stehen acht Schlafplätze zur Verfügung, meist ist das Schiff besetzt mit drei Crewmitgliedern sowie drei Wissenschaftlern. Auf kürzeren Tagesfahrten ohne Übernachtung passen bis zu zwölf Personen auf die Jacht. Die Wissenschaftler entnehmen ständig Proben aus dem Meer, um ein besseres Verständnis von den Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre sowie deren Bedeutung fürs Klima zu gewinnen. Gemessen werden unter anderem die Temperatur sowie der Salz- und Sauerstoffgehalt. Die Hälfte der Innenfläche des Schiffs ist mit Laboren belegt. „Man erlebt an Bord, dass Wissenschaftler nicht nur vor dem Monitor sitzen, sondern ganz praktisch und auch handwerklich arbeiten“, berichtet Sven Plöger.

ORKANE In Australien kommt es vermehrt zu Extremwetter mit heftigen Sandstürmen

Als Segelboot ist die „Eugen Seibold“ klimaneutral. Außerdem würden Motorabgase die Ergebnisse der Messungen verfälschen. Für Plöger war die Segeltour auf dem Pazifik natürl

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