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RATGEBER

Was barrierefreien TV-Genuss so wichtig macht und welche Nutzungsmöglichkeiten es bereits gibt

Gebärdensprache Ein ähnlich gekleideter Dolmetscher übersetzt die Worte von „Tatort“-Star Jan Josef Liefers (l.) parallel zum Film in Gebärdensprache

GEBÄRDENSPRACHE

WAS IST ES? Etwa 200.000 Menschen kommunizieren hierzulande mittels Gebärdensprache (DGS). Um ihnen TV-Inhalte zugänglich zu machen, werden ausgewählte Sendungen entsprechend in DGS übersetzt und können im Livestream oder on demand in der Mediathek geschaut werden. Sobald diese Funktion aktiviert ist, erscheint im unteren Bildschirmbereich ein kleines Fenster, in dem das Gesagte von Dolmetschern übersetzt wird. Um besonders bei TV-Filmen die Orientierung zu erleichtern, kleiden sich die Sprecher ähnlich wie jene Person, die gerade das Wort hat.

WIE FUNKTIONIERT ES? Um in der ZDF-Mediathek gezielt Angebote in Gebärdensprache angezeigt zu bekommen, müssen Nutzer zunächst auf „Suche“ drücken und anschließend in der dann erscheinenden „Checkbox“ den Haken bei DGS setzen. Wer direkt über die offizielle Internetseite barrierefrei.zdf.de nach Videos in DGS sucht, hat die Spracheinstellung „Gebärdensprache“ bereits aktiviert.

Etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland sind sehbehindert oder blind. Um die zehn Millionen leiden unter einer Hörminderung. Solche Einschränkungen können im Lauf des Lebens jeden treffen. Dementsprechend wichtig ist es, dass TV-Sender ihre Angebote für alle zugänglich machen: Alle sollen ohne Hindernisse Nachrichten und Filme sehen und hören können. „Der Medienstaatsvertrag fordert uns Öffentlich-Rechtliche auf, das barrierefreie Angebot möglichst umfangreich zu gestalten und kontinuierlich auszubauen“, sagt Nicola Foltys, Leiterin der ZDF-Abteilung Barrierefreiheit zu HÖRZU. „Daher versuchen wir seit Jahren, unsere Inhalte anzupassen.“ Untertitel, Audiodeskription, Gebärdensprache: Die Angebote sind vielfältig. Zwar sind längst nicht alle Formate in allen Versionen verfügbar, doch der Anteil wächst. Wir geben einen Überblick über Varianten des barrierefreien Fernsehen und erklären, wie sie genutzt werden können.

AUDIODESKRIPTIONEN

WAS IST ES? Die sogenannte Audiodeskription richtet sich an Menschen mit Seheinschränkungen. Ein Sprecher erklärt dabei während des Films, was in dem jeweiligen Bild zu sehen ist – von der Umgebung über die Handlungen bis zu den Gesprächen der Personen. Dies geschieht in den Dialogpausen und wird kurz und verständlich formuliert.

WIE FUNKTIONIERT ES? Die Audiodeskription kann man ausschließlich digital empfangen. Dies funktioniert entweder über DVB-T2 (Antenne), DVB-C (Kabel) oder DVB-S (Satellit). Zunächst muss das