Die größten Fitness-Mythen im Check

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GESUNDHEIT

Wahr oder falsch? Weisheiten zu sportlicher Aktivität gibt es viele. Prof. Ingo Froböse klärt auf, welche wirklich stimmen

Wer denkt, dass es bei Muskeltraining in erster Linie um Bizeps oder Sixpack geht, erliegt einem Irrtum. Sportwissenschaftler Prof. Ingo Froböse räumt damit auf. „Die Muskulatur erfüllt im Körper vielfältige Funktionen. Sie aktiviert zum Beispiel den Stoffwechsel und schüttet Heilstoffe aus, die Myokine“, erklärt der Experte, dessen neuer Ratgeber „9 Regeln für eine Muskulatur, die gesund macht“ jetzt erschienen ist (s. Buchtipp o. r.). „Deshalb sind fitte Muskeln unverzichtbar für eine gute Gesundheit.“ Doch dazu, wie wir unseren Körper trainieren sollen, gibt’s viele Ratschläge. Nicht immer machen sie Sinn. Für HÖRZU deckt Prof. Froböse die größten Fitness-Mythen auf.

Mehr Training führt zu mehr Muskeln

Viel hilft nicht immer viel. „Effektives Training hängt von Faktoren wie Kraft, Belastungsintensität und Fähigkeiten ab“, sagt Froböse. „Muskelgewebe wächst und regeneriert sich in der Ruhephase nach dem Training. Dabei können Erholung und Effizienz des Muskelaufbaus beeinträchtigt werden, etwa durch unzureichende Ernährung.“ Bei Übungen gilt es, nah an die Leistungsgrenze zu gehen, damit Muskeln wachsen. Sein Tipp: Fangen die Muskeln an zu brennen, macht man noch eine Wiederholung. Auch wenn’s schwerfällt: Das genau bringt die Belastungsdosis, die den Organismus zum Muskelaufbau anregt.

10.000 Schritte am Tag sind nötig, um gesund zu bleiben

Fitnessarmbänder und Apps auf dem Smartphone zeigen an, wie viele Schritte am Tag zurückgelegt wurden. Doch müssen es wirklich die allseits propagierten 10.000 Schritte sein? „Nein“, weiß Froböse. „Die Zahl ist nicht wissenschaftlich belegt. Vielmehr steckt die Werbung eines Schrittzählerherstellers von 1964 dahinter. Und mit den Jahren hat sich die Zahl als Empfehlung für die Mindestanzahl an Schritten verselbstständigt.“ Für viele Menschen sind 10.000 Schritte realitätsfern. Sie schaffen im Alltag maximal 3000 bis 7000 Schritte. Froböse schlägt vor: „Man peilt 2000 bis 3000 Schritte mehr an, als man bisher gegangen ist. Das passt dann zur persönlichen Lebenssituation, und schon davon wird die Gesundheit profitieren.“

Nach 30 Minuten beginnt die Fettverbrennung

Jahrzehntelang ging man davon aus, dass die Fettverbrennung erst anläuft, wenn die Kohlenhydrate abgebaut sind. „Eine Fehlannahme“, sagt Froböse. „Inzwischen belegen viele Studien: Von der ersten Sekunde der körperlichen Aktivität an verbrennt unser Körper auch Fette, neben Kohlenhydraten unsere wichtigsten Energiequellen.“ Allerdings ist die Fettverbrennung zu Beginn eines Trainings noch gering. „Sie steigert sich allmählich und erreicht meist nach 20 bis 30 Minuten gute Werte.“ Sein Tipp: Auc

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