PERLE des Barocks

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Goldener Schmuck und staunende Gäste: Im Stift Melk begegnen sich Glanz und Glaube, Touristen und Tradition, Mönche und Moderne

KOLOSSALE SCHÖNHEIT Bauwerke und Parkanlage des Melker Stifts erstrecken sich über 75.000 Quadratmeter
FOTOS: NORBERT PROBST/MAURITIUS (GR.), LAN/ADOBE STOCK, DENANCE/BRIDGEMAN, IMAGO, PETER BÖTTCHER/ STIFT MELK

Dem Himmel ganz nah ist man im Stift Melk gleich in z weifacher Hinsicht. Zum einen thront der prächtige Barockbau auf einem Hügel über der Stadt Melk, zum anderen feiern die Benediktinermönche in der Stiftskirche täglich Messen, um sich mit Gott zu verbinden.

Dabei ist das Stift mehr als ein Gotteshaus und ein Kloster. Die palastartigen Gebäude beherbergen ein Museum, Bibliotheksräume, das Stiftsg ymnasium und ein Restaurant. Dadurch ist Stift Melk Begegnungsstätte, Ausf lugsziel und Bühne für diverse kulturelle Ereignisse, darunter Konzertveranstaltungen wie die Internationalen Barocktage. „In Melk ist die Welt zu Gast“, sagt Pater Ludw ig Wenzl, der seit 2021 den Bereich Kultur und Tourismus leitet und im selben Jahr zum Priester geweiht w urde. Er ist einer der 22 heute aktiven Mitbrüder.

Neuerungen mit Tradition

Das Stift Melk ist Wahrzeichen der Wachau, der niederösterreichischen Region an der Donau, die sich von Melk bis Krems erstreckt. Bis zu 550.000 Gäste besuchen die Gebäude und den Park jährlich. „Der Tourismus hat sich über die Jahrzehnte hier im Stift entwickelt“, erzählt Wenzl. Die Anlage wurde 1960 für die Öffentlichkeit geöffnet und 2000 zum Unesco-Weltkulturerbe, wodurch sie auch verstärkt internationale Gäste anzieht. „Die Leute wollten sich die Gebäude anschauen und zeigten Interesse an der Geschichte. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde deshalb im Jahr 2001 das Museum ausgebaut“, berichtet der Pater. Dort ist die über 930-jährige Geschichte des Ordens und seines imposanten Sitzes ausgestellt.

Denn schon lange bevor der heutige Barockbau den Hügel am Ufer der Donau zierte, lebten dort Mönche. „Das K loster war ein Geschenk der Babenberger an die Benediktiner. Die Mitglieder dieses Adelsgeschlechts wollten, dass an dieser Stätte immer für sie gebetet wird“, so der 39-jährige Priester. Am 21. März 1089 übergab Markgraf Leopold II. das neu erbaute K loster an den Orden. Über 600 Jahre bestand es in dieser Form, bis Berthold Dietmayr 1700 zum Abt ernannt w urde. Der damals 30-Jährige ließ zuerst die heutige Sommersakristei umbauen, einen k leinen Saal zur Vorbereitung auf die Messe. Wenig später beschlossen die Mönche, das gesamte K loster umzugestalten. So entstand zwischen 1702 und 1746 der herrsc